Schweizerisches Katholisches
Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76 8002 Zürich
Tel.: (041) 44 205 99 60 Mail: info@bibelwerk.ch
Newsletter 16 / Juli 2007
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir wünschen Ihnen einen wunderschönen Sommer mit viel freier und unverzweckter
Zeit.
Wichtiger Hinweis! Die Bibelpastorale
Arbeitsstelle bleibt wegen Betriebsferien von 30. Juli bis 17. August
geschlossen. Bestellungen können deshalb erst wieder ab 20. August bearbeitet
werden. Wir bitten Sie um Beachtung.
Ihr BPA-Team
Dieter Bauer, Bettina Schulze,
Gerne geben wir ein besonderes
Angebot weiter: Gratis abzugeben
-
vollständige Heftausgaben von „Bibel
und Kirche“ des Jahrgangs
1983 – 2003
-
vollständige Heftausgaben von „Bibel heute“ des Jahrgangs 2003 – 2006
abzuholen bei:
Frau Margrit Späni, Gottfried Kellerstrasse 63b, 8400 Winterthur,
Tel. 052 212 36 61
Aktuelle Publikation
Die neue Ausgabe von Bibel heute plus
ist erschienen. Zum Heftthema „Sintflut“ der aktuellen Ausgabe von
Bibel heute ist eine Bibelarbeit zur Auseinandersetzung mit Kinderbibeln
entstanden. Titel: „Eine wahre Sintflut…“
Bibel heute plus erscheint jeweils ca.6 Wochen nach der Zeitschrift und
bietet eine zusätzliche praktische Bibelarbeit im gleichen Layout wie die
Bibelarbeit im Innenteil von Bibel heute, jeweils zum Heftthema. Das Abonnement
mit 4 Ausgaben pro Jahr kostet 15 Franken zzgl. Versandkosten.
Aktuelle Veranstaltung
Es sind noch Plätze frei beim Bibelpastoralen
Wochenende zu den „anstössigen“ Gleichnissen Jesu.
Datum: 14.-16.12.2007, Ort: Bruchmatt Luzern. Leitung: Dieter Bauer
Detailprospekte und Anmeldung bei der BPA.
Buch des Monats
Walter Kirchschläger, Leo Nowak, Anneliese Hecht, Kirchenvisionen. Biblische
Perspektiven für eine zukunftsfähige Kirche. hgg. v. Anneliese Hecht,
(Katholisches Bibelwerk e. V.), Stuttgart 2007, 72 S., Br., 10,00 sFr / 4,90
Eur [D] ISBN 978-3-932203-68-8. Das Buch ist erhältlich bei der Bibelpastoralen
Arbeitsstelle.
]„Ohne Visionen geht das Volk zugrunde“ heisst es in
Sprichwörter 29,8. Gerade in der heutigen Zeit, wo man das Gefühl hat, dass die
Kirche nur noch mit Sparen und Umstrukturieren beschäftigt ist und eigentlich
nur noch eine Not verwaltet wird, ist es wichtig, den Blick nach vorne frei zu
bekommen.
Gut biblisch richtet sich dieser Blick zuerst einmal zurück: Im Neuen
Testament finden sich bereits Leitbilder für Gemeinden, die gerade heute wieder
sehr aktuell sein könnten. Christliche Gemeinden waren damals Minderheiten in
äusserst schwieriger Situation. Trotzdem – und vielleicht gerade deshalb
– haben sie sich in einer bemerkenswerten Vielfalt entwickelt. Das, was
heute vielen Angst macht: eine grosse Pluralität, war damals
überlebensnotwendig. Warum nicht auch heute?
Walter Kirchschläger, Neutestamentler in Luzern und bekannt als jemand,
der nicht nur im Elfenbeinturm der Universitätswissenschaft bleibt, zeigt in
seinem Beitrag, wie in den Ortskirchen des Neuen Testaments Kirche gelebt
wurde. Dabei verfährt er nicht naiv biblizistisch, sondern legt ausführlich
dar, wie heute überhaupt aktualisierendes Lesen der Bibel normierend für die
Kirche sein kann. Gerade diese hermeneutischen Vorüberlegungen helfen den
Leserinnen und Lesern, das im Folgenden Gesagte auch ernst zu nehmen: nicht,
weil es „damals schon so war“, sondern weil hinter diesen
neutestamentlichen Gemeindemodellen Prinzipien stehen, die gültig bleiben: das
Bekenntnis zu Jesus Christus und das daraus folgende solidarische Tun. Die
durchaus vielfältigen Strukturen trugen zur Lebendigkeit der Gemeinden bei. Für
die heutige Zukunft plädiert Kirchschläger deshalb für die Stärkung der
Ortskirche in überschaubaren Gemeinschaften, in denen die Du-Begegnung noch
unmittelbar möglich ist. Diese Kirche wird nicht mehr der Ort von Klerus und
Laien sein, sondern der Lebensraum des Volkes Gottes unterwegs.
Anneliese Hecht legt dann in einer Bibelarbeit dar, wie Paulus den
Korinthern die Gemeinde als Leib Christi vor Augen stellt (1 Kor 12): noch
heute ein Schlüsseltext für christliches Gemeindeverständnis. Anschliessend
gibt sie dann auch konkrete Vorschläge für die Arbeit in der Gruppe.
Und schliesslich bringt Bischof Leo Nowak seine Erfahrungen aus den
östlichen Bundesländern Deutschlands ein. Er ermutigt – ausgehend von den
Aufbrüchen einer Minderheitenkirche im Bistum Magdeburg – zu Visionen von
einer armseligen Kirche mitten in einer nichtchristlichen Welt.
In diesem Zusammenspiel von Bibelwissenschaft, Bibelarbeit und biblisch
begründeter Pastoral ist ein Büchlein entstanden, das allen, die noch nicht
resigniert und das Träumen noch nicht verlernt haben, Zukunft und Hoffnung
geben kann. Dieter Bauer
Zitat der Woche
"Aber auch beim besten Erneuerungswillen der Kirchen, den man
leider nicht überall voraussetzen kann, würde immer noch all jener Ärger
dritter Ordnung übrig bleiben, der konstitutiv zum Christentum gehört. Denn ein
Christentum, das überhaupt nicht mehr ärgert, hört auf, Christentum zu
sein."
Georg Schmid, Das ärgerliche Christentum. Irritierende Einsichten und
provozierende Absichten, Kreuz Forum 2007, S. 10.