Schweizerisches Katholisches
Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76, 8002 Zürich,
Tel. 044 205 99 60, Mail: info@bibelwerk.ch
Newsletter 3 / Juni 2006
Liebe
Leserin, lieber Leser,
wir
brauchen dringend Platz in unserem Lager und verkaufen die Zeitschriften „Bibel heute“ und
„Bibel und Kirche“ des Jahrgangs 2002 und früher zum
halben Preis.
Einzelheft:
Fr. 5.00 pro Heft
(statt Fr. 10.00)
ab 10 Hefte*:
Fr. 3.50 pro Heft
(*auch assortiert)
zzgl. Versandkosten
Schauen
Sie doch in unserem Shop auf www.bibelwerk.ch
nach, um welche Themen es sich handelt und bestellen Sie dort. Wir berechnen
Ihnen den reduzierten Preis. Oder verwenden Sie das Bestellformular, das diesem
Newsletter beigefügt ist.
Aktuelle Publikationen
Der
Film „The Da-Vinci-Code“ beschäftigt nicht nur uns. Er ruft ein
breites öffentliches Interesse an biblischen Fragen hervor. Wir haben in
verschiedenen Medien Artikel zum film und seinen biblischen Hintergründen
publiziert und machen sie in einem Dossier allgemein zugänglich. Sie finden das
Dossier: Unsere Publikationen zu "The da Vinci Code" / "Sakrileg"
auf unserer Homepage www.bibelwerk.ch
unter der Rubrik „Wir bringen die Bibel
ins Gespräch“ / „Unsere
Publikationen“. Folgende Beiträge können Sie dort nachlesen:
Buch des Monats
Andreas
Merkt (Hrsg.), Fussballgott. Elf Einwürfe, Kiwi Paperback 2006, 220 S.
Wie
könnte unser Buch des Monats Juni 2006, genau in der Zeit der Fussball-WM, ein
anderes sein, als ein Buch über Fussball. Das Buch „Fussballgott“
versammelt 10 Artikel von Theologieprofessoren und einen Artikel einer
Theologieprofessorin, die sich jeweils aus ihrem theologischen Fach heraus mit
Fussball beschäftigen. Alle lieben sie Fussball, hängen aber unterschiedlichen
Vereinen an. Alle haben sich bei ihren Artikeln an der Fifa-Regel Nr. 15 über
den „Einwurf“ orientiert. So sind Texte vom Rand des Spielfeldes
entstanden, die den Ball wieder ins Spiel bringen wobei die Spielerin und die
Spieler dabei fest mit beiden Beinen auf dem Boden stehen zu bleiben versuchen.
Die 11 einwürfe bewegen sich auf der Grenze der Spielfelder von Fussball und
Theologie. „Einwürfe setzen … voraus, dass man das Spielfeld
verlässt, seine Grenzen überschreitet und dann das Feld von aussen betrachtet
„ (S. 16). Diese Grenzüberschreitungen sind gelungen.
Bibel und Fussball
Drei
der Autoren sind Bibliker. Der Alttestamentler Jürgen Werlitz untersucht die
Bedeutung von Zahlen im Fussball, stellt fest, dass sie eine kaum zu
überschätzende Bedeutung haben („Spielergebnisse, Tabellen, Statistiken,
Spielfeldabmessungen, Rückennummern, Spielminuten, ja selbst das Fussballtoto
– was wäre Fussball ohne Zahlen?“ (S. 110)). Insbesondere aus den
Rückennummern und ihrer Bedeutung für Spieler und Fans und dem kreativen Umgang
damit, ergeben sich faszinierende Beziehungen zur Gematria, der Bibelauslegung
mittels der Zahlenwerte der hebräischen Buchstaben. Schliesslich macht er sich
Gedanken über die zentrale Zahl des Fussballs, die „11“ im Horizont
der biblischen Zahlensymbolik und kommt zum Schluss, dass sich die
„11“ als „Komplettzahl seit Menschen Gedenken geradezu
auf“drängt. (S. 123) Ein wenig schade ist es, dass Fussballer bzw.
Sportreporter durch Zitate, die in den Text eingestreut sind, als von Zahlen
überfordert dargestellt werden. Hier verliert der Artikel seine ansonsten
durchaus respektvolle Haltung, dem beschriebenen Glauben und Aberglauben
gegenüber.
Die
Neutestamentler Thomas J. Krauss und Tobias Nicklas untersuchen einen
Fussball-Mythos, den Mythos vom Titan Kahn. In diesem modernen Mythos wird am
Beispiel des deutschen Fussballtorhüters Oliver Kahn erzählt „wie
Fussballer zu Göttern und wieder zu Menschen werden“ - so der Untertitel
des Artikels. Das Zusammenspiel von Medien-Schlagzeilen und der
Selbstinszenierung Kahns wird herausgearbeitet. Der moderne Mythos vom
„Titan Kahn“ wird auf dem Hintergrund antiker Mythen göttlicher
Menschen gelesen, die Hybris und der Göttersturz wird mit der biblischen
Götterkritik in Verbindung gebracht. Die Autoren lesen insgesamt Fussball als
einen „Spiegel der Komplexität des Lebens“ (S. 214) und im Mythos
des besonderen, göttergleichen Fussballers „unsere Sehnsucht nach dem
Aussergewöhnlichen“, unsere Hoffnung danach „ein Fünkchen
„Unsterblichkeit“ gewinnen zu können“ (ebd.). Sie
erschliessen damit einen Zugang zum biblischen Verständnis wie Menschen
tatsächlich göttlich werden können: „Der wirklich göttliche Mensch ist
der Mensch gewordene Gott“ (S. 218). Dieses „Modell Jesus
Christus“ finden sie ebenfalls im Fussball wieder, in
mannschaftsdienlichen Spielertypen wie Ballack und
Zidane.
Peter Zürn
Zitat der Woche
"Was
also können die Kirchenmänner beim regelmässigen Fussballschauen für das
kirchliche Leben und die communiogemässe Umsetzung der Volk-Gottes-Regel
lernen? So wie ein Fussballverein nur dann erfolgreich ist, wenn die ganze
Mannschaft der Star ist und nicht die Mannschaft nur aus Stars besteht, so kann
auch die communiogemässe Volk-Gottes-Regel nur dann in der Praxis wirklich
gelingen, wenn das ganze Volk Gottes der Star ist, wenn Kleriker und Laien
gemeinsam agieren und sich nicht die "Stars" der Mannschaft über die
anderen Mitspieler erheben."
Sabine
Demel, Das Abseits. Wie regeln für Spannung und Leben sorgen können, in:
Andreas Merkt (Hrsg.), Fussballgott. Elf Einwürfe, Kiwi Paperback 2006, S.
145-159, hier S. 150)
Herzliche
Grüsse aus der BPA
Dieter
Bauer, Bettina Schulze, Peter Zürn