Schweizerisches Katholisches Bibelwerk

Bibelpastorale Arbeitsstelle

Bederstr. 76, 8002 Zürich,

Tel. 044 205 99 60, Mail: info@bibelwerk.ch

 

 

Newsletter 3 / Juni 2006

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

wir brauchen dringend Platz in unserem Lager und verkaufen die Zeitschriften „Bibel heute“ und „Bibel und Kirche“ des Jahrgangs 2002 und früher zum halben Preis.

 

 

 

 

Einzelheft:               Fr.  5.00 pro Heft     (statt Fr. 10.00)
ab 10 Hefte*:           Fr.  3.50 pro Heft     (*auch assortiert)

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Aktuelle Publikationen

 

Der Film „The Da-Vinci-Code“ beschäftigt nicht nur uns. Er ruft ein breites öffentliches Interesse an biblischen Fragen hervor. Wir haben in verschiedenen Medien Artikel zum film und seinen biblischen Hintergründen publiziert und machen sie in einem Dossier allgemein zugänglich. Sie finden das Dossier: Unsere Publikationen zu "The da Vinci Code" / "Sakrileg" auf unserer Homepage www.bibelwerk.ch unter der Rubrik „Wir bringen die Bibel ins Gespräch“ / „Unsere Publikationen“. Folgende Beiträge können Sie dort nachlesen:

Dieter Bauer, Wer bist du, Maria Magdalena? Was die historischen Quellen sagen und was später daraus geworden ist, Horizonte 22/2006

Peter Zürn, Paulus, Markus, Maria Magdalena - 3 Modelle für die Auseinandersetzung mit dem Da-Vinci-Code, Predigt in St. Gallus, Zürich-Schwamendingen am Mediensonntag 27./28.5.2006

Dieter Bauer, Was hat die Kirche unterdrückt? Zu den biblischen Hintergründen von "Sakrileg/Da Vinci Code", Horizonte 17/2006

Dieter Bauer, Nur was verboten ist, ist interessant! Ein Zwischenruf, Bibel und Kirche 2/2005

Peter Zürn, Sakrileg. Ein Beitrag in der Sendung „90 Sekunden“ bei Radio Aargovia

Buch des Monats

 

Andreas Merkt (Hrsg.), Fussballgott. Elf Einwürfe, Kiwi Paperback 2006, 220 S.

 

Wie könnte unser Buch des Monats Juni 2006, genau in der Zeit der Fussball-WM, ein anderes sein, als ein Buch über Fussball. Das Buch „Fussballgott“ versammelt 10 Artikel von Theologieprofessoren und einen Artikel einer Theologieprofessorin, die sich jeweils aus ihrem theologischen Fach heraus mit Fussball beschäftigen. Alle lieben sie Fussball, hängen aber unterschiedlichen Vereinen an. Alle haben sich bei ihren Artikeln an der Fifa-Regel Nr. 15 über den „Einwurf“ orientiert. So sind Texte vom Rand des Spielfeldes entstanden, die den Ball wieder ins Spiel bringen wobei die Spielerin und die Spieler dabei fest mit beiden Beinen auf dem Boden stehen zu bleiben versuchen. Die 11 einwürfe bewegen sich auf der Grenze der Spielfelder von Fussball und Theologie. „Einwürfe setzen … voraus, dass man das Spielfeld verlässt, seine Grenzen überschreitet und dann das Feld von aussen betrachtet „ (S. 16). Diese Grenzüberschreitungen sind gelungen.

Bibel und Fussball

Drei der Autoren sind Bibliker. Der Alttestamentler Jürgen Werlitz untersucht die Bedeutung von Zahlen im Fussball, stellt fest, dass sie eine kaum zu überschätzende Bedeutung haben („Spielergebnisse, Tabellen, Statistiken, Spielfeldabmessungen, Rückennummern, Spielminuten, ja selbst das Fussballtoto – was wäre Fussball ohne Zahlen?“ (S. 110)). Insbesondere aus den Rückennummern und ihrer Bedeutung für Spieler und Fans und dem kreativen Umgang damit, ergeben sich faszinierende Beziehungen zur Gematria, der Bibelauslegung mittels der Zahlenwerte der hebräischen Buchstaben. Schliesslich macht er sich Gedanken über die zentrale Zahl des Fussballs, die „11“ im Horizont der biblischen Zahlensymbolik und kommt zum Schluss, dass sich die „11“ als „Komplettzahl seit Menschen Gedenken geradezu auf“drängt. (S. 123) Ein wenig schade ist es, dass Fussballer bzw. Sportreporter durch Zitate, die in den Text eingestreut sind, als von Zahlen überfordert dargestellt werden. Hier verliert der Artikel seine ansonsten durchaus respektvolle Haltung, dem beschriebenen Glauben und Aberglauben gegenüber.

Die Neutestamentler Thomas J. Krauss und Tobias Nicklas untersuchen einen Fussball-Mythos, den Mythos vom Titan Kahn. In diesem modernen Mythos wird am Beispiel des deutschen Fussballtorhüters Oliver Kahn erzählt „wie Fussballer zu Göttern und wieder zu Menschen werden“ - so der Untertitel des Artikels. Das Zusammenspiel von Medien-Schlagzeilen und der Selbstinszenierung Kahns wird herausgearbeitet. Der moderne Mythos vom „Titan Kahn“ wird auf dem Hintergrund antiker Mythen göttlicher Menschen gelesen, die Hybris und der Göttersturz wird mit der biblischen Götterkritik in Verbindung gebracht. Die Autoren lesen insgesamt Fussball als einen „Spiegel der Komplexität des Lebens“ (S. 214) und im Mythos des besonderen, göttergleichen Fussballers „unsere Sehnsucht nach dem Aussergewöhnlichen“, unsere Hoffnung danach „ein Fünkchen „Unsterblichkeit“ gewinnen zu können“ (ebd.). Sie erschliessen damit einen Zugang zum biblischen Verständnis wie Menschen tatsächlich göttlich werden können: „Der wirklich göttliche Mensch ist der Mensch gewordene Gott“ (S. 218). Dieses „Modell Jesus Christus“ finden sie ebenfalls im Fussball wieder, in mannschaftsdienlichen Spielertypen wie Ballack und Zidane.                                                   Peter Zürn

 

Zitat der Woche

 

"Was also können die Kirchenmänner beim regelmässigen Fussballschauen für das kirchliche Leben und die communiogemässe Umsetzung der Volk-Gottes-Regel lernen? So wie ein Fussballverein nur dann erfolgreich ist, wenn die ganze Mannschaft der Star ist und nicht die Mannschaft nur aus Stars besteht, so kann auch die communiogemässe Volk-Gottes-Regel nur dann in der Praxis wirklich gelingen, wenn das ganze Volk Gottes der Star ist, wenn Kleriker und Laien gemeinsam agieren und sich nicht die "Stars" der Mannschaft über die anderen Mitspieler erheben."

 

Sabine Demel, Das Abseits. Wie regeln für Spannung und Leben sorgen können, in: Andreas Merkt (Hrsg.), Fussballgott. Elf Einwürfe, Kiwi Paperback 2006, S. 145-159, hier S. 150)

 

Herzliche Grüsse aus der BPA

 

Dieter Bauer, Bettina Schulze, Peter Zürn