Schweizerisches Katholisches
Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76 8002 Zürich
Tel.: (+41) 44 205 99 60 Mail: info@bibelwerk.ch
Newsletter 4 / Juli 2006
Liebe Leserin, lieber Leser,
inmitten der hochsommerlichen Hitze wirft der Bibelsonntag vom November
seinen Schatten voraus. „Damit es neu anfängt… „ ist das Ziel
der Auseinandersetzung mit der Markusapokalypse. Damit wir im Schatten neben
Wolf und Lamm ruhen und Gott bei uns ist. Nicht weniger ist uns versprochen!
Ihr BPA-Team
Aktuelle Publikationen
Das Schweizerische Katholische Bibelwerk und die Schweizerische
Bibelgesellschaft laden alle Gemeinden ein, einen Ökumenischen Bibelsonntag 2006
zu gestalten. Als Termin für die katholischen Pfarreien schlägt das
Schweizerische Katholische Bibelwerk den 18./19. November 2006 vor.
Wie jedes Jahr ist auch wieder ein Materialheft zu diesem Bibelsonntag
erschienen: Die Materialien wurden von einer ökumenischen Arbeitsgruppe
erstellt und werden von der Bibelpastoralen Arbeitsstelle in Zürich und der
Schweizerischen Bibelgesellschaft in Biel herausgegeben.
Thema ist dieses Mal der Evangelientext des entsprechenden Sonntags,
die Markusapokalypse (Mk 13). Was vielen Hörerinnen und Hörern zunächst einmal
Angst macht, entpuppt sich doch bei näherem Hinsehen als eine hochaktuelle
„Sehschule“ für die „Zeichen der Zeit“.
Die Materialien zum Bibelsonntag sind zum Preis von Fr. 10.-- zuzüglich
Versandkosten bei uns erhältlich.
Bibel heute plus – die zweite
Ausgabe: „Wenn der Wolf beim Lamm zu Gast ist…“
Eine Bibelarbeit zu Jes 11,6-9 ist Inhalt der zweiten Ausgabe von Bibel
heute plus. Nach einer Einführung zum Buch Jesaja und zum
„Tierfrieden“ nach Jesaja folgt die Bibelarbeit dem bewährten
Dreischritt „Auf den Bibeltext zugehen“, „Auf den Bibeltext
hören“ und „Mit dem Bibeltext weitergehen“. Neben der Arbeit
am Text geht es um die Auseinandersetzung mit dem Bild „Das Königreich
des Friedens“ von Edward Hicks, das in den Unterlagen abgebildet ist.
Bibel heute plus ist ein neues Angebot der BPA: Zu jedem Heft der
Zeitschrift liefern wir eine zweite ausgearbeitete und auf die pastorale Praxis
ausgerichtete Bibelarbeit zum Thema des Heftes im gleichen Layout wie die
Bibelarbeit im Praxisteil in der Heftmitte.
Sie können Bibel heute plus mit 4 Ausgaben pro Jahr zum Preis von Fr.
15.- zzgl. Versandkosten bei uns abonnieren.
Buch des Monats Juli
Christian Nürnberger, Die Bibel. Was
man wirklich wissen muss,
(Verlag Rowohlt) Berlin 4. Aufl. 2005, Geb., 224 S., 16,90 Eur[D] /
17,40 Eur[A] / 30,10 sFr, ISBN 3-87134-534-2
Erst mit dem Schwinden christlicher Kultur in Europa ist es so richtig
aufgefallen: Die Bibel ist das Buch, ohne das man nichts versteht, weder die
Grundlagen unserer Kultur, noch die Schöpfungen der Kunst und Literatur. Aber
wie holt man dieses christliche Allgemeinwissen nach? Dass es damit nicht getan
ist, einfach das Bibellesen zu empfehlen, weiss jeder, der es schon versucht
hat, die Bibel von vorne bis hinten zu lesen. Und doch müsste es so etwas geben
wie „biblische Basics“, die wichtigsten biblischen Geschichten, so
erzählt, dass sie auch heutige Menschen ansprechen.
Der Journalist und Theologe Christian Nürnberger hat es unternommen,
die wichtigsten Geschichten des Alten und Neuen Testaments so zu erzählen, dass
nicht nur die Inhalte geläufig werden, sondern auch die revolutionäre Botschaft
dieser Geschichten aufscheint. Das ist hohe Kunst – und Nürnberger
braucht sich damit nicht zu verstecken. Dadurch dass er sein Christentum ernst
und die Bibel wirklich „beim Wort nimmt“, entsteht auch für eher
„Fernstehende“ ein faszinierendes Bild eines biblisch geprägten
Christentums. Natürlich ist dieses Bild ein Ideal, hinter dem wir Christen bis
heute weit zurückbleiben – und der Autor macht aus seiner Herkunft von
der „Integrierten Gemeinde“ und deren Theologie kein Hehl. Aber
Theologen wie die Brüder Lohfink, auf die sich Nürnberger vor allem beruft,
haben ihre Erkenntnisse seit jeher nicht nur allgemeinverständlich dargestellt,
sondern auch zu leben versucht. Dieser biblische Ernst macht die Faszination
auch dieses Buches aus.
Und: Nürnberger möchte durchaus Konsequenzen ziehen aus der biblischen
Lektüre. In einer Zeit, in der kirchliche Verantwortungsträger zwischen New
Church-Management und Neo-Fundamentalismus aufgerieben zu werden drohen, sieht
er eine dritte Möglichkeit: „Es gäbe … neben Fundamentalismus,
Kirche als Verkaufsshow und der Kombination von beidem noch eine dritte,
zugegeben etwas aus der Mode gekommene Möglichkeit: Kirche als Volk Gottes.
Kirche als Produzent eines neuen Glaubenskapitals. Gewiss, sie hat vergessen,
wie man das macht und wie das geht Aber sie könnte ja die Buchdeckel ihrer
kurzlebigen Management- und Know-how-Literatur einfach zuklappen und
ausnahmsweise mal wieder jenes alte Buch aufschlagen, in dem steht, was in der
Kirche zu tun ist, wenn es nicht mehr weitergeht“ (S. 215).
Dieter Bauer
Zitat der Woche
„Meine Tradition hat uns wirklich mehr versprochen!
Ein Leben vor dem Tod,
gerechtes Handeln und die Verbundenheit
mit allem, was lebt,
die Wölfe neben den Lämmern und
Gott nicht oben und nicht später,
sondern jetzt und hier.
Bei uns, in uns.“
Dorothee Sölle