Schweizerisches Katholisches
Bibelwerk
Bibelpastorale Arbeitsstelle
Bederstr. 76 8002 Zürich
Tel.: (041) 44 205 99 60 Mail: info@bibelwerk-ch
Newsletter 14 / Mai 2007
Liebe Leserin, lieber Leser,
eine Fülle von Neuigkeiten erwartet Sie in diesem Newsletter. Deswegen
ist er etwas länger geworden. Das soll eine Ausnahme bleiben. Deswegen fassen
wir uns jetzt auch kurz und wünschen Ihnen eine Fülle von Geisterfahrungen an
Pfingsten und weit darüber hinaus.
Ihr BPA-Team
Aktuelle Publikationen
Mit der gerade erschienenen Ausgabe (21-22/2007) der Schweizer
Kirchenzeitung setzt die Auslegung der alttestamentlichen Lesungen der
Sonntagsgottesdienste durch das Projektteam der BPA, bestehend aus Winfried
Bader, Rita Bahn,
Die Texte sind zugänglich unter www.bibelwerk.ch
in unserem Schwerpunkt „Wir bringen die Bibel ins Gespräch“.
Ebenfalls ganz neu erschienen ist der Jahresbericht 2006 des
Schweizerischen Katholischen Bibelwerks und der Bibelpastoralen Arbeitsstelle
in neuem Layout und Format. Er zeugt von der „Fülle“ der
Aktivitäten in diesem Jahr, von einem überreichen Fischfang, der uns Joh 21,1-14
nahe gebracht hat und von der Qualität des Netzwerkes Bibelwerk, das dazu
beigetragen hat, dass das Netz bei aller Belastung nicht zerriss. Der Jahresbericht
kann bei der BPA bezogen werden: info@bibelwerk.ch
Buch des Monats
Tilman Kugler, Martin Hochholzer (Hg.), Werkbuch Männerspiritualität.
Impulse – Bausteine – Gottesdienste im Kirchenjahr. Mit CD-Rom,
Herder Freiburg im Breisgau 2007, ISBN: 3-451-28368-9 CHF 55,10, Euro 29,90
Ein Buch des Monats über Männerspiritualität aus aktuellem Anlass:
Am Sonntag, den 17. Juni 2007 wird der erste Schweizer Vätertag
stattfinden. Zur Arbeit mit Vätern im kirchlichen Kontext sind dazu Materialien
für Gottesdienste, Rituale, Gespräche, Feiern drinnen und draussen entstanden,
an denen auch die Bibelpastorale Arbeitsstelle mitgewirkt hat. Sie stehen per
Internet zum Downloaden bereit (Adresse siehe unten).
Wer dort noch nicht genug Materialien und Hintergründe findet und an
der Gestaltung von spirituellen Angeboten mit Männern und für Männer
interessiert ist, wird im gerade neu erschienenen „Werkbuch
Männerspiritualität“ fündig werden. Das Werkbuch führt zunächst in den
weiten und vielfältigen Raum der Spiritualität von Männern ein. Hans Prömper beschreibt
und kommentiert empirische Befunde dazu und Tilman Kugler erschliesst sie mit
der Frage: „Warum unter freiem Himmel vieles leichter geht?“
schöpfungstheologisch mit Blick auf das grosse Bedürfnis von Männern nach
Körper- und Naturerfahrungen. Ein Männerwochenende steht exemplarisch für den
biografischen und erfahrungsbezogenen Zugang des Werkbuches zu den spirituellen
Bedürfnissen von Männern.
Der Hauptteil mit einer Vielzahl ganz konkreter Bausteine und Impulse
folgt dem Kirchenjahr und ist ganz dezidiert biblisch geprägt. Im Advent steht
die Figur von Johannes dem Täufer im Mittelpunkt und leitet an zum
„Warten für Fortgeschrittene“. An Weihnachten laden Hirten als
Archetypen für männliche Erfahrungen und Sehnsüchte zum Palaver. Zum
Jahreswechsel werden mit Abraham und Jakob Aufbrüche gestaltet und Zugänge zur
eigenen väterlichen und segnenden Kraft erschlossen. In der Fastenzeit sind
unter dem Motto „Weniger ist manchmal mehr“ Begegnungen mit Jesus
in der Wüste und mit dem Holz, aus dem Männer geschnitzt sind, möglich. Die
Impulse für die Karwoche konfrontieren mit der für Männer unerwarteten und
oftmals unerhörten Wahrheit: „Du wirst scheitern!“. Bei einer
Ölbergwache werden Männer eingeladen, Brot, Leid und Leidenschaft miteinander
zu teilen. Zur Osterzeit gehört die Begegnung mit Thomas in einer Bibelarbeit
zu Johannes 20,24-29. Himmelfahrt und Pfingsten ermöglichen unter dem Titel
„Das Charisma des Alltags“ unspektakuläre Erfahrungen mit Gottes
Geist in Auseinandersetzung mit 1 Kor 12 und an einem Vater-Kind-Tag im Dom.
Der Sommer gehört natürlich besonders intensiv dem Erlebnis draussen in der
Natur, während der Herbst vor allem mit reformierten Bezügen zu Martin Luther
und dem Reformationstag gestaltet ist. Der Christkönigs- bzw. Ewigkeitssonntag
scheint sich zu einer besonderen geprägten Zeit für Männerspiritualität zu
entwickeln. Allein 5 Bausteine gestalten an diesem Tag die Auseinandersetzung
mit dem Archetyp des Königs und mit den biblischen „Königen“ David
und Jesus.
Alle Bausteine sind detailliert beschrieben und gebrauchsfertig. Es
finden sich Gottesdienste und Meditationen, Besinnungsnachmittage und
–abende, Übungen für Männergruppen mit einer Fülle von Liedern, Gebeten
und Ritualen. Es gibt nicht gerade für jeden Tag des Jahres einen Impuls, aber
das Werkbuch kommt doch dem Motto des Ersten Schweizer Vätertages nahe:
„aus 365 Gründen!“
Das Werkbuch Männerspiritualität ist getragen von den zwei
Zentralstellen der evangelischen und katholischen Männerseelsorge in
Deutschland, deren Adressen sich im Anhang finden. Von einer solchen
institutionellen Verankerung der Männerseelsorge kann mann in der Schweiz
leider nur träumen. Aus der Schweiz ist das Team der Männerarbeit der
evangelisch-reformierten Landeskirche Zürich im Werkbuch vertreten.
Der Anhang bietet ein umfangreiches Literaturverzeichnis mit den
Rubriken „Grundlegendes, Praktisches, Gebet, Programmatisches und
Geistliches“, sowie ein umfangreiches Register mit thematischen
Stichworten, Personen und Bibelstellen.
Die beigefügte CD-Rom macht die Inhalte des Werkbuches für die eigene
Praxis flexibel einsetzbar.
Mit Blick auf den Ersten Schweizer Vätertag und das Engagement der
Kirchen dafür, fällt auf, dass das Werkbuch Männerspiritualität dem Thema
Vatersein keinen besonders grossen Raum einräumt und dazu wenig Innovatives zu
bieten hat. Im Advent gibt es Hinweise zur Gestaltung eines Nikolausabends als
Gelegenheit für Väter und Grossväter, wobei die Nacherzählung von
Nikolauslegenden den grössten Raum einnehmen; Ausgehend von der Jakobsgeschichte
wird auf 2 Seiten die Beziehung von Männern zu ihrem eigenen Vater
thematisiert. Der einzige ausführlichere Baustein für Väter und Kinder ist ein
– eher konventioneller - Gottesdienst an Christi Himmelfahrt (Auffahrt),
dem deutschen Vatertag. Der Vatertag ist in Deutschland leider nur sehr wenig
mit den Zielen verbunden, die die Initiatoren mit dem Ersten Schweizer Vätertag
verbinden: „Er stösst eine respekt- und lustvolle Auseinandersetzung mit
dem Vatersein in einer Zeit an, in der sich die traditionellen Rollenmodelle
auflösen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie mehr und mehr auch zum
Männerproblem wird. Damit wird nicht nur der einzelne Vater als Privatmann,
sondern das Vatersein als gesellschaftliche Herausforderung zum Thema“ (aus
der Homepage www.vätertag.ch ) Davon ist in den kirchlichen Materialien zum
Schweizer Vätertag (s.o.) deutlich mehr zu spüren.
Beide Publikationen zusammen genommen, zeigen aber deutlich die
Richtigkeit dessen, was im Geleitwort des Werkbuchs Männerspiritualität
formuliert wird: „Männer sind religiös, natürlich! Wer aufmerksam in der
Seelsorge und in kirchlicher Bildungsarbeit mit Männern in Kontakt ist, weiss,
wie falsch daher das auch in kirchlichen Kreisen immer noch gepflegte Klischee
vom spirituellen Vakuum bei Männern ist. Männer sind spirituell Suchende,
natürlich! Was sie spirituell für ihr Leben brauchen, suchen sie allerdings
heutzutage vielfach nicht mehr in der Kirche, sondern mehr und mehr an anderen
Stellen. Wir spüren gerade in der Männerarbeit immer wieder, welche
missionarische Herausforderung darin für unsere Arbeit, aber auch für die
Seelsorge, Verkündigung und kirchliche Bildungsarbeit liegt.“
Kirchliche Materialien zum Ersten Schweizer Vätertag:
http://www.ref-ag.ch/bildung_theologie/frauen_maenner_gender/vaetertag.php
Zitat der Woche
"Die Nacht war voller Musik
Tanz und Gesang
Die Tora hatten sie studiert
die alten Weisungen neu gehört
Auf dem Berg
waren sie gewesen
Die Stimme hatten sie gesehen
Jetzt taumelten sie in den Tag
noch blind von der ersten Sonne
Einige blieben
bis das Licht zum Feuer wuchs
der Wind zum Sturm
und sie ins Gebet trieb
in die Preisung
mit allen"
Wilhelm Bruners, Pfingsten. Zitiert nach entdecken: apostel. Lese-und
Arbeitsbuch zur Bibel, hrsg. vom Katholischen Bibelwerk, Stuttgart 2006, S.
107. Zu finden unter www.bibelwerk.ch im
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