Liebe Filmfreundinnen und *Filmfreunde Obwohl bei der Weihnachtsgeschichte ein freudiges Ereignis – eine Geburt – im Zentrum steht, so wissen doch die meisten, dass diesem Kind kein langes Leben bestimmt ist. In einigen Maria-Kind-Darstellungen, so legen Kunsthistoriker*innen nahe, kann man Mariens Wissen um den frühen Tod des Sohnes in ihrem Blick und ihrer Haltung erahnen. So verbinden sich in besagten Darstellungen innigste Liebe mit einer prospektiven Melancholie. Ganz ähnlich funktioniert das in unserem Film des Monats Dezember. In «Tótem» ist ein baldiger Abschied ebenfalls unausweichlich, das wissen alle. Denn der Vater der siebenjährigen Sol liegt im Sterben. Jede Bewegung, jeder Satz verursachen ihm, dem krebszerfressenen jungen Tona, höllische Schmerzen. Dennoch will seine Familie Tona ein letztes wunderbares Geburtstagsfest organisieren. Aus der Perspektive der kleinen Sol werden die hektischen Vorbereitungen, die langsam zerrinnende Zeit, das Warten auf den Beginn des Festes (und den Tod) sowie die latente Nervosität aller Beteiligten gezeigt. Die Mexikanerin Lila Avilés präsentiert eine herzzerreissende Familiengeschichte über Liebe, Tod, Abschiednehmen und Hoffnung, die durch die filmische Gestaltung sehr intim und gleichzeitig universal wirkt. «Tótem» hat an der diesjährigen Berlinale den Preis der Ökumenischen Jury erhalten, https://www.inter-film.org/de/festivals/berlinale-internationale-filmfestspiele-berlin/73-internationale-filmfestspiele-berlin In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine hoffnungsvolle Adventszeit, frohe Weihnachtsfeiertage und einen gten Rutsch ins neue Jahr!
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