Liebe Filmfreund*innen

 

Kein Schnee, dafür Winterstürme ... Das Klima verändert sich – nicht nur das meteorologische. «Shalom Allah» unser Film des Monats März (Kinostart 19.03.2020) erzählt ebenfalls bewegte, bisweilen gar stürmische Geschichten von Menschen, die zum Islam konvertiert sind und dadurch nicht nur neue Freunde gewonnen haben.  Der Filmemacher David Vogel begegnet seinen Protagonisten mit viel Respekt und Toleranz und hinterfragt während der Dreharbeiten seinen eigenen jüdischen Background.

Ein Film, der dazu anregt, sich darüber klar zu werden, wie Vorurteile entstehen und wie man ihnen begegnen kann.

 

Mit herzlichen Grüssen aus dem stürmischen Zürich

 

Eva Meienberg und Natalie Fritz

 

 

Film des Monats März

März 2020

Shalom Allah

«Shalom Allah» erzählt die Geschichte von Schweizerinnen und Schweizern, die in einer Zeit latenter Islamophobie zum Islam konvertieren und konfrontiert die Zuschauenden mit ihren Vorurteilen

In der Schweizerischen Bundesverfassung Artikel 15 ist festgeschrieben, dass alle Schweizerinnen und Schweizer das Recht haben, ihre weltanschauliche Überzeugung frei zu wählen und zu bekennen. Sie dürfen ihre Überzeugung auch ändern, so wie Johan, Aïsha und das Ehepaar Lo Manto dies getan haben, als sie zum Islam konvertiert sind.

«Was ist denn am Islam schlecht?», fragt Miriam Lo Manto ihre Mutter, die verzweifelt berichtet, dass Bekannte den Kontakt zu ihrer Tochter der Konversion wegen abgebrochen hätten. Und Johann erklärt, er stehe sofort unter Verdacht Islamist zu sein, wenn er im Tarnanzug an der Reckstange trainiere. Es scheint fester Bestandteil der Konversions-Biographie zu sein, mit harten Vorurteilen konfrontiert zu werden. Wer bewusst seine Religion wählt, ist eine Überzeugungstäterin und steht bald unter Verdacht fundamentalistisch zu sein. Könnte sein. Kann aber auch nicht sein. David Vogel vermittelt seine Protagonistinnen als religiös Suchende und Zweifelnde und er lässt sie mit grossem Respekt mit ihren Widersprüchlichkeiten leben. «Shalom Allah» ist ein Lehrstück über Vorurteile. Die zentrale Frage darin ist, belassen wir es bei ihnen oder versuchen wir den Menschen zu begegnen, so wie David Vogel es in seinem Film vormacht.

Eva Meienberg, Redaktorin Medientipp

«Shalom Allah», Schweiz 2019, Regie: David Vogel, Besetzung: Johan Shaw, Aïcha Schmid, Miriam Lo Manto, Franco Lo Manto; Verleih: First Hand Films, Internet: https://www.firsthandfilms.com/:

Kinostart: 19. März 2020

https://youtu.be/s0p5VCyHgQg