Liebe Filmfreundinnen und *Filmfreunde War es ein Unfall? War es ein Suizid? War es ein Mord? Als Sandras Ehemann Samuel tot im Schnee gefunden wird, nimmt die Kriminalpolizei Ermittlungen auf und für die Ehefrau beginnt ein Spiessrutenlauf. Weil die Todesumstände unklar bleiben, gerät Sandra unter Mordverdacht. Während des folgenden Gerichtsprozesses wird die Ehe von Sandra und Samuel akribisch durchleuchtet, geradezu seziert. Aussagen widersprechen sich, Erinnerungen sind ungenau – alle und alles bleiben ambivalent, die Wahrheit über den Hergang des Todes auch. «Anatomie d'une chute» von Justine Triet zeigt absolut überzeugend auf, wie auf der Suche nach einer Täterschaft auch kleine Fehler oder Zwistigkeiten plötzlich an Bedeutung gewinnen. Die zerrüttete Ehe von Sandra und Samuel, ihre unterschiedilchen Lebensentwürfe werden als belastbares Motiv für einen Mord vorgebracht; doch ist das die Wahrheit? Immer wieder lässt Triet ihr Publikum ins Leere laufen, spielt mit der Subjektivität der Wahrnehmungt und der Komplexität des Wahrheitsbegriffs. «Anatomie d'une chute» ist nicht nur eine fesselnde Kriminalgecshichte, sondern eine meisterhaft umgesetzte Chronik einer kaputten Paar-Beziehung, in der Sandra Hüller als ambivalente Protagonistin brilliert. In diesem Sinne wünschen wir gutes Abwägen der Argumente!
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