Liebe Filmfreundinnen und *Filmfreunde Wenn es um Schöpfergottheiten geht, spielt in den abrahamitischen Religionen das Weibliche – unlogischerweise – eine untergeordnete Rolle. Natürlich kommt es aber immer auch auf die Lesart beziehungsweise das Verständnis eines Weltbildes an, wie man die Rolle des Weiblichen im Schöpfungsakt auffasst. Andere religiöse Traditionen sehen explizit im Weiblichen eine (re-)kreative Kraft, die das Weltgeschehen und die Menschheit lenkt. Kurzum geht es aber immer um die Legalisierung gesellschaftlicher Hierarchien, denn wer erschaffen oder eben schöpfen kann, hat Macht. Im nigerianischen Spielfilm «Mami Wata» geht es um Glauben und um Macht, die angezweifelt werden. Grossartig in schwarz-weiss gefilmt, nimmt uns der Film mit auf eine Reise zu einem Dorf am Golf von Guinea, in dem die Meerjungfrauen-Gottheit "Mami Wata" (Mutter des Wassers) verehrt wird. Die Mittlerin zwischen der Lebensspenderin Mami Wata und der Dorfbevölkerung ist Mama Efe. Als sie einen Knaben nicht vor einer tödlichen Erkrankung retten kann, werden die Zweifel an Mama Efe und der Wassergottheit immer lauter. Zusammen mit ihren Töchtern versucht Mama Efe, die Menschen von der Macht Mami Watas und von der Richtigkeit ihrer Position zu überzeugen. Ein Film, der zwar in einem fremden Kontext spielt, dabei aber universelle Grundprobleme eines gleichberechtigten menschlichen Zusammenlebens und des Glaubens per se visuell überwältigend abhandelt. In diesem Sinne: Guten Film!
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