Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde Kaum hat man sich an die «neue Normalität» in einer etwas hoffnungsvolleren Pandemielage gewöhnt, als auch schon die nächste Schreckensbotschaft eintrifft. Der Einfall Russlands in die Ukraine hat viele von uns völlig unerwartet getroffen. Die Solidarität mit den Ukrainer*innen ist enorm, die Angst vor einem Dritten Weltkrieg ebenfalls. Die Gefahr einer militärischen Eskalation führt in Anbetracht des Leides vor Ort zu einem moralischen Dilemma auf staatspolitischer aber auch auf individueller Ebene. Eingreifen oder nicht? Wie kann man selbst unterstützen? Was bedeuten Demokratie und freie Meinungsäusserung und wie lassen sie sich schützen? – dies nur einige der Fragen, die sich aktuell stellen. Um den Schutz von Gefährdeten dreht sich auch unser Film des Monats. «La mif» handelt von einer Ersatzfamilie (das französische «mif» steht umgangssprachlich für famille), einem Heim für verhaltensauffällige Jugendliche in der Westschweiz, wo Mädchen aus schwierigen Verhältnissen ein neues Zuhause finden. Die Protagonistinnen sind Laiendarstellerinnen und schöpfen aus ihrem Erfahrungsschatz. Das macht Fred Baillifs Film zu einer mitreissend-emotionalen Auseinandersetzung mit dem Jugendschutz in der Schweiz, mit Akzeptanz und Solidarität trotz allem. Der Film hat am ZFF 2021 den Filmpreis der Zürcher Kirchen gewonnen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Kraft für die kommenden Tage und Wochen, bleiben wir solidarisch – dort, wo wir können! Herzlich Eva Meienberg und Natalie Fritz |
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