Liebe Filmfreundinnen und Filmfreunde Es herbstelt! Morgens wabern bereits wieder Nebelschwaden über den Gewässern und feuchten Wiesen, erste Kastanien liegen auf den Wegen und im Wald spriessen schon Pilze. Bis jetzt darf man getrost von einem goldenen Herbst sprechen, wenn nicht von einem goldenen Spätsommer. Wer jetzt bei uns durch die Natur marschiert, denkt nicht an Klimakrise, Ukrainekrieg oder Strommangellage – alles scheint üppig und friedlich, besagte Probleme nicht von dieser Welt... Auch in unserem Film des Monats September, «Jill», scheint der Rückzug in die Natur die einzige Möglichkeit, dem Druck und den Ansprüchen der Gesellschaft zu entkommen. Doch schnell zeigt sich, dass die Aussteigerfamilie im Wald nicht den Gefahren der Umwelt entkommt, sondern direkt auf eine viel grössere Bedrohung zuläuft... Der schweizerisch-amerikanische Regisseur Steven Michael Hayes dekonstruiert in «Jill» genüsslich das Familien-Idyll und verwandelt den Traum von einem besseren Leben fernab der Zivilisation retrospektiv in eine dystopische Alltagsvision einer geprägten jungen Frau. In einer Welt voller Parallelgesellschaften und reaktionärer Familienbilder ein wichtiger Beitrag. Wir grüssen herzlich Eva Meienberg und Natalie Fritz |
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