Rat der Religionen: Bemühungen um Integration verstärken!
SCHWEIZ
Die Annahme der Minarettinitiative zeigt nach Auffassung des
Schweizerischen Rats der Religionen (SCR) eine verbreitete Verunsicherung
in der Bevölkerung. Die Bemühungen im Bereich der Integration müssten auf
allen Seiten verstärkt werden. Der SCR setze sich für konkrete Massnahmen
ein.
RNA/comm.
Der Schweizerische Rat der Religionen bedauert die Annahme der
Volksinitiative «Gegen den Bau von Minaretten«. Damit sei kein Problem
gelöst. Der Entscheid des Schweizer Stimmvolks dürfe aber nicht als
generelle antiislamische Haltung instrumentalisiert werden; er sei vielmehr
Ausdruck einer breiten gesellschaftlichen Verunsicherung. «Juden, Christen
und Muslime müssen sich in Zusammenarbeit mit allen anderen
gesellschaftlichen Gruppen noch entschiedener für die Respektierung der
Freiheitsrechte, für den Dialog mit der muslimischen Bevölkerung und für
den Weg der Integration einsetzen», schreibt der SCR. Dies seien Werte, die
die Schweiz stark machten.
Aktive Integrationspolitik fordert laut Rat der Religionen die Kräfte
aller. Von Seiten der politischen, religiösen und zivilgesellschaftlichen
Institutionen sollten Zuziehende aus anderen Religionen und Kulturen
vermehrt willkommen geheissen, über die Gebräuche und Regeln in unserem
Land informiert und auf dem Weg der Integration begleitet werden.
Der Schweizerische Rat der Religionen ruft alle dazu auf, sich auf die
schweizerische Werte- und Rechtsordnung sowie auf die freiheitliche
Gesellschaft einzulassen. Der SCR lädt die islamischen Gemeinschaften ein,
bei der Bildung ihrer Strukturen z.B. auf die Erfahrungen der christlichen
Kirchen oder der jüdischen Gemeinden zurückzugreifen.
Der Respekt vor den jeweiligen Überzeugungen der anderen sei die
Voraussetzung für den Umgang mit Differenzen und das friedliche
Zusammenleben. Der Schweizerische Rat der Religionen will den Dialog zu
Fragen der gemeinsamen Werte- und Rechtsordnung weiterhin führen und auf
allen Ebenen fördern.