Appell von Schweizer Muslimen zum Neuen Jahr
SCHWEIZ
Zum gegenseitigen Respekt und zur Respektierung der Religionsfreiheit
rufen mehrere muslimische Organisationen in der Schweiz auf. In ihrem
Appell zu Weihnachten und zum Neuen Jahr warnen sie vor den Scharfmachern
in Gesellschaft und Religionen.
RNA/kipa
So gehen die muslimischen Organisationen auf die Polemik über das Verbot
von Weihnachtsliedern in Zürcher Schulstuben ein. Das Ansinnen,
christliche, insbesondere weihnachtliche Traditionen aus den Schulzimmern
zu verbannen, erachten sie als "unangemessen und als dem religiösen Frieden
in der Schweiz nicht dienlich".
"Als Muslime stellen wir uns hinter die Religionsfreiheit", heisst es
weiter. Kinder sollten nicht gezwungen werden, religiöse Handlungen zu
vollziehen oder Bekenntnisse abzulegen, "auch nicht in Form von Liedern und
Gedichten". Jedes Kind solle aber im Rahmen des ordentlichen
Schulunterrichts religiösen Feiern und Aktivitäten beiwohnen. Es dürfe
diese in keiner Weise stören oder auch nur mit minderem Respekt begegnen,
sondern gemäss islamischer Tradition mit Hochachtung und Wertschätzung
verfolgen.
"Wir wenden uns vehement gegen die Scharfmacher auf beiden Seiten, welche
versuchen, die christliche und muslimische Bevölkerung gegeneinander
aufzuhetzen und rufen dazu auf, von extremen Forderungen und Haltungen
abzulassen", erklären die unterzeichnenden Gemeinschaften, die ihrer
Mitteilung den Wunsch für einen ein segensvolles Weihnachtsfest anfügen und
für das kommende Jahr viel Glück und Erfolg wünschen
Unterzeichnet haben den Appell unter anderen Amira Hafner-Al-Jabaji,
Islamwissenschaftlerin und Publizistin, Rifa’at Lenzin, Co-Präsidentin der
Gemeinschaft Christen und Muslime (GCM) und Vizepräsidentin der
Interreligiösen Arbeitsgemeinschaft der Schweiz (IRAS), Taner Ileri,
Gründungs- und Vorstandsmitglied Haus der Religionen in Bern, und Samia
Osman-Hussein, ehemalige Co-Präsidentin GCM und Mitglied der
eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR).