Zürich: Erstmals mehr Konfessionslose als Reformierte
SCHWEIZ
Erstmals macht in der Zürcher Bevölkerung die Gruppe jener Personen, die
keiner Landeskirche angehören, den grössten Teil aus. Dies geht aus den
aktuellen Zahlen des Statistischen Amts des Kantons Zürich hervor.
RNA/kipa
Laut kantonaler Bevölkerungserhebung 2009 zählte die
evangelisch-reformierte Landeskirche Ende 2009 mit 476’800 Mitgliedern –
rund 3’900 weniger als im Vorjahr. Im Jahr 2000 zählte die Landeskirche
noch rund 509’200 Mitglieder. Damit sank der Anteil der Reformierten an der
Gesamtbevölkerung des Kantons von 36,2 auf 35,5 Prozent. Die Zahl der
Konfessionslosen stieg im Jahr 2009 deutlich auf 478’500 an (2008:
457’600). Sie ist mit einem Anteil von 35,6 Prozent an der
Gesamtbevölkerung erstmals stärker als die Gruppe der Reformierten. Die
Mitgliederzahl der dritten Landeskirche, der Christkatholiken, ist mit rund
1’700 stabil geblieben. Die Zahl der Katholiken blieb mit einem leichten
Plus auf 387’000 stabil; der Anteil an der Gesamtbevölkerung sank im selben
Zeitraum von 29,2 auf 28,8 Prozent. Insgesamt lebten in Zürich Ende 2009
knapp 1,35 Millionen Menschen (2000: 1,21 Millionen).
Sowohl Katholiken als Reformierte haben laut Statistik bei niedrigen Neu-
oder Wiedereintritten hohe Austrittszahlen zu beklagen. Aus der
reformierten Landeskirche traten im letzten Jahr 3’360 Personen aus, was
einer Steigerung von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die
Austrittszahlen in der katholischen Landeskirche haben eine Steigerung von
52 Prozent auf 3.864 ausgetretene Personen zu verzeichnen (2008: 2’542). In
die Kirche eingetreten sind 112 (katholische Landeskirche) respektive 376
Personen (reformierte Landeskirche). Laut Statistik ist die vergleichsweise
stabile Mitgliederzahl der katholischen Landeskirche vor allem auf
Zuwanderung aus dem Ausland und Geburtenüberschuss zurückzuführen, während
bei den Reformierten mehr Sterbefälle und Wegzüge als Geburten und Zuzüge
zu verzeichnen waren.