ZH: Interreligiöser Runder Tisch fordert mehr Respekt und fairen Dialog
SCHWEIZ
Der Interreligiöse Runde Tisch im Kanton Zürich fordert, dass Probleme und
Spannungen im Zusammenhang mit verschiedenen Kulturen und Religionen offen
diskutiert werden. In ihrem Neujahrsbrief fordern die Mitglieder einen
fairen Dialog und gegenseitigen Respekt.
RNA/sda
Gute Nachbarn bemühen sich um Offenheit und menschliche Begegnungen,
heisst es im am Dienstag veröffentlichten Neujahrsbrief. So müsse etwa das
Spannungsfeld zwischen der nötigen Integration und der freien Ausübung der
Religion offen angesprochen werden. Dafür gebe es keine schnellen und
einfachen Rezepte.
Der Interreligiöse Runde Tisch bedauert die Annahme der Initiative für ein
Minarettverbot. Im gemeinsamen Gespräch müsse nun die Frage geklärt werden,
wie viel Anpassung von kulturellen und religiösen Minderheiten verlangt
werden könne und welchen Raum sie bräuchten, um ihre Identität leben zu
können.
Diese Fragen müssten in Kirchen und Religionsgemeinschaften, in Parteien
und Schulen, in Medien und der Wirtschaft breit diskutiert werden, heisst
es im Brief. Der Entscheid des Stimmvolks belaste zwar die Beziehungen
unter den Religionsgemeinschaften. Diese Belastung müsse aber ausgehalten
werden, und es gelte Wegen der Verständigungzu finden.
Der Interreligiöse Runde Tisch im Kanton Zürich besteht seit 2004 und
versteht sich als Diskussionsplattform der verschiedenen
Religionsgemeinschaften. Vertreten sind auch islamische Organisationen. Den
Vorsitz führt Ruedi Reich, Kichenratspräsident der evangelisch-reformierten
Landeskirche des Kantons Zürich.