Freiburg kürzt Musliminnen wegen Kopftuch Sozialleistungen
SCHWEIZ
Die Stadt Freiburg hat mehreren Musliminnen die Sozialleistungen für drei
Monate um 15 Prozent gekürzt, weil die Frauen bei der Arbeit das Kopftuch
nicht ablegen wollten. Das berichtet die «SonntagsZeitung» (Ausgabe vom 9.
Mai).
RNA/kipa
Gegen den Entscheid ist ein Rekurs hängig. Für das Sozialamt Zürich, das
mit ähnlichen Fällen konfrontiert ist, hat der Fall Modellcharakter. Andere
Kantone würden sich am Freiburger Entschied orientieren. «Es darf nicht
sein, dass Frauen wegen dem Kopftuch keine Arbeit finden und deshalb
jahrelang in der Sozialhilfe bleiben», sagte die zuständige Freiburger
Sozialdirektorin Marie-Thérèse Maradan (SP) gegenüber der
«SonntagsZeitung».
Gegen die Kürzungen ist ein Rekurs hängig. Auch im Kanton Zürich gibt es
Fälle, in denen religiöse Vorschriften die Integration von Klienten
verhinderten. Ruedi Hofstetter, Chef des Sozialamts des Kantons Zürich,
wartet darum auf den Entscheid in Freiburg: «Es ist wünschenswert, wenn ein
Sozialamt einer grösseren Stadt einen Musterfall gerichtlich überprüfen
lässt, damit wir wissen, ob solche Kürzungen zulässig sind.»