Neu in Österreich: Zentralrat der Konfessionsfreien
WELT
Die rund 1,8 Millionen Österreicher ohne Religionsbekenntnis will der Ende
Dezember gegründete neue Zentralrat der Konfessionsfreien vertreten.
RNA/apd
Bei Diskussionen um verpflichtenden Ethikunterricht oder Kreuze in
Schulklassen würden Religionsgemeinschaften «wie selbstverständlich» um
eine Stellungnahme gebeten, Konfessionslose jedoch nicht nach ihrer Meinung
gefragt, wird in einer Mitteilung des neuen Zentralrats kritisiert.
Nur Kirchen um Stellungnahmen zu bitten sei, «als ob man einen Männerbund
um Rat bitten würde, ob eine Frauenquote eingeführt werden soll», so der
zum Vorsitzenden des Zentralrats gewählte emeritierte Physikprofessor Heinz
Oberhummer. Mit der Gründung des Zentralrats als rechtliche Vertretung der
Konfessionslosen ist laut Theo Maier vom Freidenkerbund die Ausrede weg,
«dass es auf atheistischer oder konfessionsfreier Seite für die Politik
keinen Ansprechpartner gibt».
Der als Verein konstituierte Zentralrat wird von den drei Organisationen
AgnostikerInnen und AtheistInnen für ein säkulares Österreich, Allianz für
Humanismus und Atheismus, und Freidenkerbund Österreich getragen.