In der Krise arbeiten die protestantischen Kirchen zögerlich zusammen
SCHWEIZ
Die protestantischen Kirchen der Schweiz sind extrem kantonalisiert. Dies
schreibt die welsche Agentur Protestinfo am Montag. Auch die Bereitschaft
der Kantonalkirchen, regionale und nationale Organe mitzutragen, variiere
stark.
RNA
Die Kirchen hätten völlig verschiedene finanzielle Ressourcen, je nachdem,
ob sie sich in Neuenburg, Genf, Zürich oder Bern befänden, meint
Protestinfo. «Während die Romands in Krisenzeiten regionale oder nationale
Organisationen mittragen oder gar deren Entwicklung avisieren, ist die
Nützlichkeit solcher Organisationen für gewisse Deutschschweizer Kirchen
weniger dringlich.»
Wegen der Krise fänden es die reichen Kirchen der Deutschschweiz
schwierig, regionale und nationale Organe zu finanzieren, schreibt die
Agentur und zitiert den Zürcher Kirchenratspräsidenten Ruedi Reich: «Wenn
Sie die Gehälter und die Zahl der Pfarrstellen reduzieren müssen, ist es
heikel, den Menschen in den Kirchgemeinden zu erklären, dass
ausserkantonale Organisationen finanziert werden müssen.»