Graubünden: Weichen für neues Schulfach «Religionskunde und Ethik»
gestellt
SCHWEIZ
In Graubünden wird 2012 das neue Schulfach «Religionskunde und Ethik» auf
der Oberstufe, dem siebten bis neunten Schuljahr, eingeführt. Die Bündner
Regierung hat das Grobkonzept gutgeheissen und das Erziehungsdepartement
mit der Umsetzung beauftragt.
RNA/sda
Auf der Primarstufe wird das neue Fach erstmals im Schuljahr 2017/18
unterrichtet, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Die auf der
Oberstufe gemachten Erfahrungen sollen dann in die Primarschullektionen
einfliessen.
Als nächsten Schritt werden Vertreter der Landeskirchen und das Amt für
Volksschule und Sport den Oberstufen-Lehrplan erarbeiten. Die Grundlage
bilde der bisherige Lehrplan des Religionsunterrichtes, so die Regierung.
Für Lehrerinnen und Lehrer will der Kanton in den kommenden vier
Schuljahren Nachqualifikationskurse anbieten.
Das neue Fach geht auf den Gegenvorschlag des Bündner Kantonsparlaments
zur sogenannten «Ethik-Initiative» der Bündner Jungsozialisten (JUSO)
zurück. Während die JUSO verlangten, dass der Religionsunterricht an der
Bündner Volksschule durch das Fach Ethik abgelöst wird, setzte das
Parlament mit seinem «1+1 Modell» auf einen Kompromiss.
Der Parlamentsvorschlag wurde im Mai 2009 vom Volk angenommen. Der
Volksentscheid sieht vor, dass die Landeskirchen in Zukunft nur eine statt
zwei Lektionen Religionsunterricht erteilen. Anstelle der gestrichenen
Religions-Stunde wird für alle Schulkinder die obligatorische Lektion
«Religionskunde und Ethik» eingeführt.