Dem reformierten Pfarrermangel entgegenwirken
SCHWEIZ
Den reformierten Landeskirchen sämtlicher Sprachregionen der Schweiz droht
in den nächsten zehn Jahren ein gravierender Mangel an ausgebildeten
Pfarrpersonen. Das schreibt die Berner Kirchlich-Theologische Schule (KTS)
in einem Communiqué vom 10. März. Sie ruft Berufsleute auf, sich für ein
Zusatzstudium anzumelden, um in den kirchlichen Dienst treten zu können.
RNA/kipa
Die KTS ist die einzige evangelische Einrichtung der deutschen Schweiz,
die es Berufsleuten zwischen 20 und 40 Jahren ermöglicht, innerhalb von
zwei Jahren die Matur nachzuholen und gleichzeitig ins evangelische
Theologiestudium einzusteigen. Die KTS wurde 1970 gemeinsam vom Kanton Bern
und der Evangelisch-Theologischen Fakultät gegründet und hat ihren Sitz in
Bern.
Die reformierte «Arbeitsstelle für die kirchliche Ausbildung im Konkordat»
hat 2009 eine Studie über die mittelfristige Besetzbarkeit von Pfarrstellen
in Auftrag gegeben. Gemäss dieser Studie droht spätestens 2020 wegen
zahlreicher Pensionierungen in der ganzen reformierten Schweiz ein
erheblicher Pfarrmangel. Derzeit sind 2384 Personen in Gemeinde- und
Spezialpfarrämtern tätig, darunter 815 Frauen, schreibt die KTS.
Die Anzahl der regulär Studierenden sei in den letzten zehn Jahren
ungefähr gleich geblieben. Es brauche also zusätzliche Massnahmen, um
weiterhin Gemeinden betreuen und Spezialaufgaben in Spitälern, Offener
Kirche und Telefon-Seelsorgediensten wahrnehmen zu können.
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