Evangelische Allianz regt an: Minarettverzicht statt -verbot
SCHWEIZ
In einem Offenen Brief an die Verantwortlichen der Muslimverbände in der
Schweiz setzt sich die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) für einen
freiwilligen Minarettverzicht ein. Die SEA ist jedoch gegen die
Anti-Minarett-Initiative.
RNA/comm.
Die SEA ist laut Brief vom Samstag zusammen mit vielen Musliminnen und
Muslimen der Meinung, dass «der religiöse Frieden und ein respektvolles
Miteinander der Kulturen in der Schweiz weit wichtiger zu werten sind als
der erst seit einigen Jahren von wenigen Muslimen geäusserte Sonderwunsch
nach Gebetstürmen. Die Allianz appelliert an die Vertreterinnen und
Vertreter der muslimischen Bevölkerung, ein Zeichen der Klärung zu setzen:
«Betonen Sie in der Öffentlichkeit nochmals, dass Moscheen auch dann
vollwertige Moscheen zur Ausübung des Glaubens sind, wenn sie keine
Minarette haben.» Und weiter: «Betonen Sie, dass die islamische Kultur in
der Schweiz eine Gastkultur darstellt und die Forderung nach Minaretten als
öffentliche Symbole den Werten der Gastfreundschaft widerspricht.»
Ausserdem wünscht sich die SEA von den Schweizer Muslimen die Verurteilung
der Diskriminierung von Christen in islamischen Staaten und die Aussage,
«dass das Scharia-Gesetz in der Schweiz kein Parallelgesetz für Muslime
werden darf».
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