Pöbeleien auf Fussballplatz: Griechische Kirche straft Priester ab
WELT
Zwischen den Fans des Fussballvereins Paok und der Kirchenführung im
griechischen Thessaloniki ist ein heftiger Streit um einen allzu
fussballverliebten Priester entbrannt.
RNA/sda
Das Bistum von Thessaloniki schloss am Montag Pfarrer Christos wegen
seines wenig angemessenen Verhaltens auf dem Fussballplatz von der Leitung
des Kirchengemeinderats aus. Gleichzeitig wurde ihm jede weitere Teilnahme
an Fantreffen untersagt, die zu «pöbelhaftem Betragen» animierten.
Der rund sechzigjährige Priester erfreut sich unter den für ihre
Gewaltbereitschaft bekannten Fans von Paok Thessaloniki grosser Beliebtheit
und ist inzwischen zu einer Art Maskottchen des Vereins aufgestiegen.
Videos des Internetportals YouTube zeigen «Papa Paok», wie er in Soutane
mit Fan-Schal die gegnerische Mannschaft heftig beschimpft oder unter
Jubelrufen durch das Stadion zieht.
Auf die Strafmassnahme der Kirchenleitung reagierten die Fussballfans mit
einer eigenen Seite im Internet-Netzwerk Facebook mit dem Titel «Befreit
Priester Paok» - schon am ersten Tag hatte die Seite 7500 Mitglieder. Nach
Auffassung der Fans hilft Christos der Kirche nur, ihr «soziales und
geistliches Werk» unter das Volk zu bringen.
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