Fussball: Christen dürfen nicht für Ägypten spielen
WELT
Der Trainer der ägyptischen Fussball-Nationalmannschaft, Hassan Schehata,
lässt nur Muslime spielen, auch wenn ein andersgläubiger Dribbelkünstler
besser wäre. Dies berichtet die „Süddeutsche Zeitung“. Die Organisation
Open Doors ruft zu mehr Sportlichkeit auf.
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Spielfreudig und abschlussstark zeige sich Titelverteidiger Ägypten am
Africa Cup in Angola. Der Trainer der Söhne des Nils setze aber eine
eigenwillige Aufstellungspolitik durch. Die «Süddeutsche Zeitung» vom 16.
Januar hat den ägyptischen Coach wie folgt zitiert: «Ohne gottesfürchtiges
Verhalten werde ich nie einen Spieler aufstellen, unabhängig von seinem
Potential.» Auch Dortmund-Stürmer Mohammed Zidan, der beim öffentlichen
Gebet auf dem Rasen nicht mitmachte, sei schliesslich von Schehata auf die
Knie zitiert worden.
Die Organisation Open Doors ruft in einer Pressemitteilung die
Verbandsfunktionäre auf, sich sportlich gegenüber der andersgläubigen
Minderheit im eigenen Land zu verhalten und bei den Aufgeboten nicht die
Religion als Zünglein an der Waage spielen zu lassen. Open Doors beobachtet
die Diskriminierung der christlichen Minderheit seit Jahren und setzt sich
für die Diskriminierten ein.
Die Religionsapartheid im Nationalteam sei nur die Spitze des Eisbergs,
auf dem Weltverfolgungsindex liege Ägypten auf Rang 20. In Ägypten könne
ein Christ zum Islam konvertieren, Muslime jedoch, die Christen geworden
sind, hätten keine rechtliche Möglichkeit, den Religionseintrag in ihren
Ausweisen von «Muslim» auf «Christ» ändern zu lassen.
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