Aids-Gipfel der Religionen befürwortet indirekt Kondome
WELT
Führende Vertreter aller Weltreligionen haben für die Bekämpfung von Aids
indirekt die Benutzung von Kondomen befürwortet. Um einer weiteren
Verbreitung des Aids-Virus HIV zu begegnen, sei eine «ganzheitliche
Prävention einschliesslich sicherer Praktiken» erforderlich, wie es in der
am Dienstag angenommenen Abschlusserklärung des ersten Aids-Gipfels der
Religionen in Dolder bei Utrecht heisst.
RNA/sda
Zum Auftakt der Konferenz hatten die Vereinten Nationen an die
Repräsentanten der Weltreligionen appelliert, den Kampf gegen Aids zu
verstärken und ihren Gläubigen dabei auch die Benutzung von Kondomen zu
erlauben (siehe RNA vom 23. März). Ausdrücklich erwähnt werden Kondome in
der Abschlusserklärung allerdings nicht. Die Religionsführer schreiben:
«Wir haben mit einem erneuerten Verständnis für die Dringlichkeit das
Ausmass und die anhaltende Ausweitung der HIV-Pandemie erkannt.»
Vor allem versprachen die religiösen Führer, sich auch ganz persönlich
stärker dafür einsetzen, dass in den jeweiligen Glaubensgemeinschaften und
Kulturen die Würde der mit HIV oder Aids lebenden Menschen respektiert
wird. Die Stigmatisierung und Diskriminierung von HIV-infizierten Menschen
müsse überwunden werden.
An der zweitägigen Konferenz bei Utrecht beteiligten sich rund 40
Vertreter des Christentums, des Islams, des Judentums und des Buddhismus
sowie der Bahai, der Hindus und der Sikhs.
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