Bauspengler vor Gericht wegen Brandes der Kirche St. Leonhard in St.
Gallen
SCHWEIZ
Der Bauspengler, der Ende 2007 den Brand der Kirche St. Leonhard in St.
Gallen mitverursacht haben soll, steht am Donnerstag, 22. April, vor
Gericht. Die Anklage fordert eine teilbedingte Geldstrafe.
RNA/sda
Der 36-jährige Spengler wehrt sich dagegen, am Brand der Kirche
mitschuldig zu sein. Ein Dachdecker, der ebenfalls der fahrlässigen
Verursachung einer Feuersbrunst beschuldigt wurde, hat den Strafbescheid
des St. Galler Untersuchungsrichteramtes akzeptiert.
Der Dachstock des neugotischen Gotteshauses brannte am Abend des 20.
Dezember 2007 vollständig aus. Verletzt wurde niemand. Es entstand ein
Schaden von zwei bis drei Millionen Franken. Laut der feuerpolizeilichen
Untersuchung wurde der Brand durch Spenglerarbeiten am Dach verursacht.
Der Bauspengler und der Dachdecker führten am Tag des Brandes
Schweissarbeiten an der Regenrinne der Kirche aus. Die beiden Fachleute
sollen Sicherheitsvorschriften missachtet haben. Sie unterliessen es,
erhitzte Teile mit Wasser zu kühlen und die Arbeitsstelle während mehreren
Stunden auf eine allfällige Brandentwicklung zu kontrollierten.
Wegen fahrlässiger Verursachung einer Feuersbrunst droht dem Spengler eine
teilbedingten Geldstrafe von 1400 Franken (20 Tagessätze à 70 Franken). Die
Hälfte der Strafe kann bedingt ausgesprochen werden. Ausserdem soll der
Angeklagte Verfahrenskosten von 2600 Franken bezahlen.
Die Kirche wurde nach dem Brand mit einem Notdach bedeckt und wieder
aufgebaut. Vor einigen Wochen ist das Gerüst entfernt worden. Die Kirche
gehört dem Winterthurer Architekten Giovanni Cerfeda. Er hatte die Kirche
von der reformierten Kirchgemeinde gekauft und sie für kulturelle
Aufführungen vermietet.
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