Immer weniger Entwicklungsgelder fliessen in Wasserprojekte
WELT
In der Entwicklungshilfe wird immer weniger für sauberes Trinkwasser und
die Abwasserreinigung ausgegeben. Während 1997 noch acht Prozent aller
Hilfsgelder in Wasserprojekte flossen, schrumpfte der Anteil 2008 auf fünf
Prozent, teilten UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation WHO mit.
RNA/sda
Diese negative Entwicklung widerspreche dem Engagement der
Staatengemeinschaft für die UNO-Entwicklungsziele, hiess es am 21. April
am Vortag einer Ministerkonferenz von Schwellen- und Entwicklungsländern
in Washington. Denn sauberes Trinkwasser sei unerlässlich im Kampf gegen
die Armut.
Die Wichtigkeit von sauberem Wasser belegten auch Zahlen: Für jeden
Dollar, der in Trinkwasserzugänge oder die Abwasserreinigung investiert
werde, entstehe ein Profit zwischen 3 und 34 Dollar, schreiben die beiden
Organisationen. Wegen des Mangels an Trinkwasser und der fehlenden
Abwasserreinigung sterben demnach jedes Jahr 2,2 Millionen Kinder unter
fünf Jahren.
Zusammen mit rund hundert Organisationen aus mehreren Ländern fordert das
Schweizer Hilfswerk Helvetas von den Konferenzteilnehmern eine Erhöhung der
Gelder für Wasser- und Abwasserprojekte.
Zwischen den einzelnen Ländern bestünden allerdings grosse Unterschiede,
hielt Helvetas fest: Gemäss einem WHO-Bericht erhielt Jordanien zwischen
2006 und 2008 durchschnittlich 500 Dollar für jede Person ohne Zugang zu
Trinkwasser, während der Tschad gerade einmal drei Dollar pro Person für
Wasserprojekte ausgeben konnte.
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