GR: Rückgang der Kirchensteuererträge um 2 Millionen Franken
SCHWEIZ
Der Evangelische Grossen Rat (Synode) der reformierten Bündner
Landeskirche tagte am Mittwoch in Chur. Zu reden gab eine geplante
Verwaltungsreform.
Die Landeskirche plane eine Verwaltungsreform, wie es in einer
Medienmitteilung heisst. Laut Kirchenratspräsidentin Lini Sutter gehe der
bisherige Aktuar Giovanni Caduff Mitte 2011 in Pension. Er soll unter
anderem ersetzt werden durch einen theologischen Aktuar (60
Prozent-Anstellung) und einen juristischen Verwaltungsleiter (100
Prozent). Darauf entspann sich eine lange und kontroverse Diskussion im
Parlament. Grossrat Urs Hardegger wollte die konkreten Auswirkungen auf ein
Betriebsjahr wissen, Grossrat Romedi Arquint beantragte gar die Streichung
des Betrags um 40000 Franken. Am Ende genehmigte das Parlament aber den
Voranschlag des Kirchenrates. Gegenüber dem Budget 2008 rechne man mit
einem Rückgang der Kirchensteuererträge um 2 Millionen Franken bei Ausgaben
von 9.5 Millionen Franken.
Rund 70 Prozent der Empfänger lesen die Mitgliederzeitung der Landeskirche
"reformiert". Dies habe eine Leserschaftsbefragung des Instituts Demoscope
ergeben, heisst es weiter. Für eine gratis verteilte Zeitung, so Pfarrer
Fadri Ratti, der die Studie vorstellte, sei dies ein sehr guter Wert.
Die Landeskirche hat nach der Volksabstimmung «1+1» über den
Religionsunterricht eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die ein innerkirchliches
Bildungssystem entwickeln soll. Ausserdem ist die Landeskirche laut
Kirchenrat Roland Just vom Kanton eingeladen worden, die Umsetzung des
Volksentscheides mitzuentwickeln.
Mit der Bündnerin Christine Tuor war die zuständige Leiterin des Instituts
für Theologie und Ethik des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK
in Chur anwesend. In einem Grundsatzreferat versuchte sie den evangelischen
Parlamentariern deutlich zu machen, welche Schwierigkeiten bei einer
Stellungnahme des Kirchenbundes bewältigt werden.
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