Vatikan: Extreme Armut als Asylgrund anerkennen
WELT
Der für Migrationsfragen zuständige Kurienerzbischof Antonio Maria Veglio
hat sich für eine Anerkennung extremer humanitärer Notlagen als Asylgrund
ausgesprochen. Eine Auswanderung aus Verzweiflung sei keine freie
Entscheidung, sondern eine Flucht vor oft grossem Elend.
RNA/kipa
In dem am 12. Januar vorab veröffentlichten Beitrag kritisierte der
Kurienerzbischof und Präsident des Päpstlichen Migrantenrats in einem
Interview der italienischen Zeitschrift «Jesus» eine Abschottungspolitik
gegenüber Zuwanderern. Reiche Staaten schlössen sich immer mehr in einer
«Festung ihres erworbenen Wohlstands» ein und verteidigten ihren
Lebensstandard ohne Rücksicht auf fremde Not, so der Antonio Maria Veglio.
Er befürwortete auch eine raschere Einbürgerung von Migranten. Wer eine
geregelte Arbeit habe und Steuern zahle, die Gesetze und Traditionen
respektiere sowie die Sprache lerne und sich in das soziale Gefüge
eingliedern wolle, müsse auch am politischen Leben seines neuen
Heimatlandes aktiv teilnehmen dürfen.
Veglio äusserte sich zum Welttag der Migranten und Flüchtlinge, der von
der katholischen Kirche am kommenden Sonntag, 17. Januar, begangen wird.
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