Ständerat beharrt auf Erhöhung der Entwicklungshilfe
SCHWEIZ
Der Bundesrat muss über die Bücher: Der Ständerat besteht darauf, dass die
Regierung konkrete Vorschläge zur Erhöhung der Entwicklungshilfe vorlegt.
Er hat am 17. Juni einen Bericht des Bundesrates zurückgewiesen, wonach
eine Erhöhung zurzeit nicht realistisch sei.
RNA/sda
Im Dezember 2008 hatten sich die Eidgenössischen Räte für eine
schrittweise Erhöhung der Entwicklungshilfe auf 0,5 Prozent des
Bruttonationalprodukts bis 2015 ausgesprochen. Sie hatten den Bundesrat
beauftragt, dazu eine Botschaft für einen zusätzlichen Rahmenkredit
vorzulegen.
Statt einer Botschaft legte der Bundesrat aber nur einen Bericht vor.
Darin hielt er fest, dass eine Erhöhung der Entwicklungshilfe auf 0,5
Prozent des Bruttonationalprodukts zwar wünschenswert wäre. Angesichts der
Wirtschaftskrise und der Auswirkungen auf die Bundesfinanzen sei diese
Erhöhung – es geht um jährlich mehrere 100 Millionen Franken – zurzeit aber
nicht realistisch.
Der Ständerat wollte dies in der letzten Frühlingssession nicht hinnehmen.
Das Vorgehen des Bundesrats sei inakzeptabel. Wenn das Parlament dies
akzeptiere, mache es sich unglaubwürdig, hiess es in der kleinen Kammer,
die den Bericht an den Bundesrat zurückwies.
Der Nationalrat zeigte sich dagegen einverstanden mit dem Vorgehen der
Regierung. Er sprach sich knapp gegen die Rückweisung aus. Der Ständerat
wiederum hielt am 17. Juni mit 27 zu 5 Stimmen an ihrem ersten Entscheid
vom Frühjahr fest. Der Bundesrat muss deshalb nun definitiv dem Auftrag des
Parlaments nachkommen.
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