Hilfswerke wollen Bundesrat an Welternährungsgipfel sehen
SCHWEIZ/WELT
Schweizer Hilfswerke reagieren mit Unverständnis darauf, dass kein
Bundesratsmitglied kommende Woche an den Welternährungsgifpel in Rom reist.
Damit räumt die Landesregierung nach Ansicht von Alliance Sud dem
Hungerproblem nicht die höchste Priorität zu.
RNA/sda
Die in Alliance Sud zusammengeschlossenen Organisationen fordern einen
Richtungswechsel in der Landwirtschaftspolitik, wie es in einer Mitteilung
vom Freitag heisst. Um das Hungerproblem zu lösen, brauche es nicht eine
industrielle Landwirtschaft, sondern eine mit kleinen Bauern - dafür solle
sich die Schweiz international einsetzen.
Die Schweiz schickt eine Delegation unter der Leitung von Manfred Bötsch,
dem Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft, an den
UNO-Welternährungsgipfel. Dieser findet vom kommenden Montag bis Donnerstag
in Rom statt. Dort will sich die Schweiz für eine bessere Koordination der
involvierten Parteien engagieren.
Zudem müsse sich die Schweiz stärker gegen die Spekulation mit
Nahrungsmitteln einsetzen, verlangt Alliance Sud. Die einheimische
Produktion müsse vermehrt dem lokalen Markt zugute kommen, damit arme
Länder nicht vom Weltmarkt abhängig seien. Dies müsse über entsprechende
Handelsregeln geschehen.
Als "absurd" bezeichnet Alliance Sud ausserdem die Tatsache, dass
Finanzfirmen in Hungerländern riesige Ländereien zum Lebensmittelanbau und
-export kauften und die gleichen Länder gleichzeitig vom Westen mit
Nahrungsmittel unterstützt
würden. Dies bedrohe die Ernährungssicherheit. Alliance Sud ist eine
Arbeitsgemeinschaft, der die Entwicklungsorganisationen Swissaid,
Fastenopfer, Brot für alle, Helvetas, Caritas und Heks angehören.
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