Reformierte Landeskirche Aargau geht auf Partnersuche für das Tagungshaus
Rügel
SCHWEIZ
Am Mittwoch hat die Synode der reformierten Aargauer Landeskirche einen
ersten Entscheid zur Zukunft ihres Tagungshauses Rügel gefällt: Der
Kirchenrat soll Partner vorschlagen, mit denen es «in geteilter
Verantwortung» mit einem neuen Themenschwerpunkt betrieben werden kann.
Zuvor verabschiedeten die Synodalen in Aarau die Präambel zur neuen
Kirchenordnung und das Budget 2010. Ausserdem stimmten sie der
Weiterführung der ökumenischen Fachstelle an der Fachhochschule
Nordwestschweiz und der Stiftungsprofessur in Basel zu.
RNA
Der Kirchenrat legte der Synode drei Modelle zur Beratung vor: Betrieb wie
bisher in alleiniger oder neu in «geteilter Verantwortung» oder
Veräusserung des «Rügels», wie es in einer Pressemitteilung der Aargauer
Landeskirche heisst. Nach überraschend kurzer Diskussion habe die Synode
mit wenigen Gegenstimmen dem vom Kirchenrat empfohlenen, zweiten Modell,
«geteilte Verantwortung», zugestimmt. Damit beauftragte sie den Kirchenrat,
bis Mitte 2011 für das Tagungshaus Rügel mögliche Partner zu suchen und
zwei bis drei ausgearbeitete Partnerschaftskonzepte der Synode vorzulegen.
Beim neuen Modell «geteilte Verantwortung» werde der Rügel zukünftig als
Tagungshaus mit einem speziellen Themenschwerpunkt wie «Jugendarbeit» oder
«Kirche und Wirtschaft» betrieben, der aus der Zusammenarbeit mit einer
Partnerorganisation resultiere. Dabei soll der Rügel auch weiterhin für die
Öffentlichkeit und kirchliche Aktivitäten im Sinne eines «Gast-Hauses»
zugänglich bleiben. Mit drei Organisationen ist die Landeskirche bereits
unverbindlich im Gespräch, sechs weitere sind zu Gesprächen bereit.
Die neue Kirchenordnung bekommt im Gegensatz zur alten eine Präambel, eine
Einleitung, die mit kurzen, prägnanten Sätzen die Grundlagen der
Reformierten Landeskirche Aargau beschreibt. Die von der Synode ohne
Änderungen verabschiedete Präambel beginnt mit den Worten: «Das ist der
tragende Grund unserer Kirche: Die allumfassende Liebe Gottes, wie sie sich
in Jesus Christus offenbart. Und der Glaube an den dreieinigen Gott. Der
tragende Grund der Reformierten Landeskirche Aargau.»
Das Budget 2010 sieht einen Ertragsüberschuss von 264200 Franken vor und
wurde einstimmig angenommen. Es sieht Ausgaben in Höhe von 11,5 Millionen
Franken vor.
Einstimmig habe die Synode die Weiterführung der ökumenischen Fachstelle
«Religion Technik Wirtschaft» der Fachhochschule Nordwestschweiz bis Juli
2013 mit einem Stellenpensum von 60% beschlossen. Die beiden Landeskirchen
tragen die Kosten von 140000 Franken pro Jahr je zur Hälfte. Ausserdem wird
die Stiftungsprofessur für Mission, Ökumene und interkulturelle
Gegenwartsfragen an der Theologischen Fakultät der Universität Basel im
Umfang von 100% bis 2015 weiterhin mit einem jährlichen Beitrag von
höchstens 48000 Franken unterstützt.
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