Grünes Licht für Taufriten im Jordan
WELT
Das israelische Tourismusministerium hat grünes Licht für die Fortsetzung
von Taufriten im Jordan gegeben: Eine Wasseruntersuchung im Auftrag der
Zivilverwaltung des Militärs im Westjordanland habe eine ausreichende
Wasserqualität ergeben, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Damit
widersprach die Behörde Umweltschützern, die vor Gesundheitsrisiken bei
Wasserkontakt an der traditionellen Taufstelle am Jordan gewarnt hatten.
RNA/kipa
Die Taufstelle am unteren Jordanlauf solle bald vollständig für Pilger
geöffnet werden, so das Ministerium. Bisher ist der ganze untere Jordanlauf
auf israelischer Seite militärisches Sperrgebiet, weshalb Besuche an der
Taufstelle mit der Zivilverwaltung des Militärs abgestimmt werden müssen.
Das Heiligtum auf der gegenüberliegenden jordanischen Seite hingegen ist
ganzjährig gut besucht. Viele Pilgergruppen feiern im Wasser oder am Ufer
einen Ritus der Tauferneuerung. Auch vereinzelte Taufen werden vorgenommen.
Die internationale Umweltschutzorganisation «Friends of the Earth» hatte im
Mai in einer länderübergreifenden Studie kritisiert, der historische Fluss
sei zu einem Abwasserkanal verkommen. Der Frischwasserzufluss aus dem See
Genezareth sowie aus kleineren Zuflüssen werde von den Anrainerstaaten
Israel, Syrien und Jordanien fast völlig abgezweigt. Statt dessen würden
Abwässer sowie das Wasser salzhaltiger Quellen in den Jordan geleitet.
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