Drahtzieher antichristlicher Gewalt in Indien verurteilt
WELT
Wegen Mordes ist einer der Anstifter zu antichristlicher Gewalt im
ostindischen Bundesstaat Orissa zu sieben Jahren Haft verurteilt worden.
Ein Gericht in Orissas Hauptstadt Bhubaneshwar befand den
Hindu-Nationalisten Manoj Pradhan für schuldig, verantwortlich für den
gewaltsamen Tod eines Mannes während der Pogrome von 2008 gewesen zu sein.
RNA/kipa
Den Ausschlag für den Schuldspruch gab nach Angaben von Kirchenanwälten
die Aussage eines sechsjährigen Mädchens, das vor Gericht über die
Ermordung ihres Vaters vor ihren Augen berichtete. Bei den Übergriffen
durch nationalistische Hindus in Orissa wurden unterschiedlichen Angaben
zufolge bis zu 100 Menschen getötet und mehr als 50000 vertrieben. Rund
5000 Häuser von Christen sowie 300 Kirchen und kirchliche Gebäude wurden
zerstört. Auslöser der Unruhen war die Ermordung eines Hindu-Führers.
Obwohl sich maoistische Rebellen zu den Morden bekannten, machten
nationalistische Hindu-Gruppen die Christen für die Tat verantwortlich.
Gegen Pradhan, der Abgeordneter der nationalistischen Hindu-Partei BNP
ist, wurden bereits sechs Prozesse wegen Mordes sowie mehrere weitere wegen
Übergriffen auf Christen angestrengt. Alle Klagen wurden jedoch
niedergeschlagen. Dabei spielte nach Einschätzung des Erzbischofs von
Cuttack-Bhubaneshwar, Raphael Cheenath, auch massive Einschüchterung von
Zeugen eine Rolle.
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