Pfarrmangel als gemeinsame Herausforderung
SCHWEIZ
Die Exekutiven der grössten reformierten Landeskirchen der Deutschschweiz
und der Romandie haben sich diese Woche in Bern zu einem Gedankenaustausch
getroffen. Unter dem Vorsitz von Andreas Zeller (Bern‐Jura‐Solothurn) und
Esther Gaillard (Waadt) wurde unter anderem der drohende Pfarrmangel in
französischsprachigen Kirchgemeinden thematisiert.
RNA/comm.
In den reformierten Kirchen Bern‐Jura‐Solothurn und in der Waadtländer
Kirche vereinigen sich zusammen fast eine Million Reformierte. An der
Schnittstelle zwischen den Sprachen und Kulturen übernehmen die beiden
Landeskirchen deshalb für den schweizerischen Protestantismus eine grosse
Verantwortung. Gleichzeitig bekunden beide Institutionen ihre Solidarität
mit den kleineren Mitgliedkirchen des Schweizerischen Evangelischen
Kirchenbundes (SEK).
Eine gemeinsame Herausforderung stellt sich im Bereich der
Nachwuchsrekrutierung für das Pfarramt. Einig waren sich die
Gesprächspartner, dass ebenso die Strategiefrage wie die Frage der
Mittelbereitstellung zu thematisieren ist. Auf nachhaltige Lösungen sind
auch die anderen Landeskirchen der Romandie dringend angewiesen.
Ausführlich befassten sich die Exekutiven auch mit der Studie Stolz, deren
Megatrends zur Zukunft des Schweizer Protestantismus die konkrete Arbeit
mittelfristig beeinflussen werden. Einigkeit herrschte darüber, dass in der
Bewertung der Erkenntnisse der geistlich‐theologischen Dimension ein
grösserer Stellenwert einzuräumen ist.
Im Gedankenaustausch über Integration und Partizipation in nationale und
überkantonale Gremien (SEK, CER etc.) zeigten sich teilweise abweichende
Strategien, aber im Grundsatz die gemeinsame Überzeugung, dass die
gemeinsamen Plattformen sachgerecht zu stärken sind. Der bevorstehenden
Statutenrevision des SEK kommt deshalb in der Beurteilung beider
Synodalräte grosse Bedeutung zu.
Die beiden Kirchenleitungen wollen ihren Kontakt intensivieren und den
Austausch über aktuelle Fragestellungen und gemeinsame Hndlungsfelder in
Zukunft noch verstärken.
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