Deutsche Akademie der Weltreligionen wird eröffnet
WELT
Die «Akademie der Weltreligionen» an der Universität Hamburg wird am
Mittwoch, 23. Juni, offiziell eröffnet. Die bundesweit einzigartige
Einrichtung werde sich mit theologischen Fragen der Religionen befassen und
dabei Schwerpunkte bei Islam, Judentum, Buddhismus und Alevitentum setzen.
RNA/kipa
Besonderer Wert solle auf Dialog und Vernetzung gelegt werden, erklärte
Akademie-Leiter Wolfram Weisse in Hamburg. Die Akademie baut auf dem
Interdisziplinären «Zentrum Weltreligionen im Dialog» (ZWID) auf, das sich
seit vier Jahren unter Beteiligung international renommierter
Wissenschaftler mit verschiedenen Religionen auseinandersetzt, so Weisse,
der auch Direktor des ZWID ist. Mit der Gründung der Akademie ist auch die
Errichtung und Finanzierung einer Professur für islamische Theologie
verbunden. Hamburg folgt damit einer Empfehlung des Wissenschaftsrats,
religionsbezogene Wissenschaften mit einem Schwerpunkt auf islamische
Theologie weiterzuentwickeln.
«Wir sind überzeugt, dass es wissenschaftlich notwendig und innovativ
sowie gesellschaftlich unabdingbar ist, vor allem den Islam, aber auch
andere Religionen im Kontext westlicher Gesellschaften zu erforschen»,
erklärte Weisse. Bei ähnlichen Modellen in Münster, Osnabrück oder Nürnberg
ständen meist nur einzelne Religionen im Mittelpunkt, während das Dach der
Hamburger Akademie der Weltreligionen «sehr gross zugeschnitten» sei, so
der Theologe.
Bei der Eröffnung in Anwesenheit von Vertretern aller Religionen gibt der
Religionswissenschaftler eine Einführung in Ziele und Arbeitsweise der
«Akademie der Weltreligionen». Der Leiter des Max-Weber-Kollegs für kultur-
und sozialwissenschaftliche Studien der Universität Erfurt und Professor im
Committee on Social Thought, University of Chicago, Hans Joas, hält den
Festvortrag zum Thema «Religiöse Vielfalt und pluralistische Gesellschaft.
Chancen und Probleme interreligiöser Verständigung».
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