Edinburgh: Aufruf der Weltmissionskonferenz zu sozialem christlichem
Engagement
WELT
Mit einem Appell für mehr soziales Engagement der Christen in der Welt ist
am Sonntag die fünftägige Weltmissionskonferenz in Edinburgh (Schottland)
beendet worden. 300 Delegierte aller christlichen Konfessionen haben die
Neuausrichtung der Mission diskutiert – genau 100 Jahre nach der ersten
Weltmissionskonferenz vom Juni 1910 in Edinburgh.
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Am Sonntag haben die 300 Delegierten aus über 60 Ländern einen
«gemeinsamen Aufruf» verfasst, der für ein stärkeres soziales Engagement
von Christen in der Welt plädiert. «Wir sind dazu aufgerufen, zu
mitfühlenden und heilenden Gemeinschaften zu werden», steht im Aufruf. Für
Frieden, Bewahrung der Schöpfung und mehr (Gender)Gerechtigkeit sollen sich
die Christen einsetzen. Angesichts des Machtungleichgewichts, das Menschen
in Kirche und Welt trenne, seien Christen zu einem verantwortlichen Umgang
mit der Macht aufgerufen.
Insbesondere waren sich die Delegierten einig, den Austausch zwischen
Christen des Nordens und des Südens zu fördern. Deutsche Delegierte sagten,
die Kirchen im Westen und Norden benötigten heute Anstösse und Ermutigung
der Kirchen des Südens und Ostens.
Immer mehr christliche Missionare aus Süden und Osten engagieren sich im
Norden und Westen der Erde. Der Einfluss von Migrantenkirchen wird etwa in
Europa immer wichtiger, und daraus erwachsen häufig Neugründungen von
unabhängigen, aktiven Kirchen.
Einziger Eklat der sonst harmonischen Konferenz war die Suspendierung des
internationalen Direktors der Weltmissionskonferenz kurz vor Beginn des
Treffens. Offenbar hatte der aus Südafrika stammende Daryl Balia die
thematische Ausrichtung der Konferenz kritisiert; Untersuchungen dazu
laufen noch.
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