Minarettverbot: "Zeichen einer Krise der christlichen Identität"
SCHWEIZ
Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat sich in ihrer 286.
Vollversammlung in Luzern noch einmal mit der Annahme der
Minarettverbots-Initiative befasst. "Das Bauverbot für Minarette ist
Zeichen einer Krise der christlichen Identität in unserer Gesellschaft",
schreibt die SBK in ihrer abschliessenden Medienmitteilung vom Mittwoch, 2.
Dezember.
RNA/kipa
Für die Auseinandersetzung mit dem Islam sei besonders die Stärkung des
eigenen christlichen Bewusstseins notwendig. Das Bauverbot löse kein
Problem im Zusammenleben mit dem Islam, werde aber die schwierige Situation
der Christen in islamischen Ländern erschweren. "Es wird andere Folgen
haben, als die meisten der Ja-stimmenden Christen wünschen", so das
Communiqué.
Ausserdem bedeutet das Nein zu den Minaretten gemäss der SBK auch ein Nein
zur öffentlichen Sichtbarkeit von Religion und betreffe damit alle
Religionsgemeinschaften. Mit dem Verweis auf ein Urteil des Europäischen
Menschenrechtsgerichtshofes, mit dem das Kruzifix aus den Unterrichtsräumen
öffentlicher Schulen in Italien verbannt werden soll, stellen die Bischöfe
einen "Druck" fest, "der gegen die Sichtbarkeit von Religion ausgeübt
wird".
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