Porto Alegre: Weltsozialforum ohne Schweizer Delegation
WELT
Mit einem farbenfrohen Umzug tausender Globalisierungskritiker hat im
brasilianischen Porto Alegre das zehnte Weltsozialforum begonnen. An der
Kundgebung am Montag beteiligten sich nach Polizeiangaben 10'000 Menschen.
Damit fiel die Beteiligung an der Auftaktveranstaltung deutlich geringer
aus als in den vergangenen Jahren.
RNA/sda
Unter dem Motto «Eine andere Welt ist möglich» ruft das Weltsozialforum
auch in diesem Jahr zu mehr Fairness im Welthandel, zu einer gerechteren
Verteilung der Ressourcen in der Welt und zu einer Abkehr vom neoliberalen
Kapitalismus auf. Ausserdem setzten sie sich unter anderem für mehr Land
für indianische Ureinwohner sowie für den respektvollen Umgang mit Tieren
ein.
Auch die Erdbebenschäden in Haiti sind ein Thema beim Weltsozialforum. Bis
März sollten Helferbrigaden in ländliche Zonen des Landes geschickt werden,
in denen 500'000 Flüchtlinge aus der besonders stark vom Beben zerstörten
Hauptstadt Port-au-Prince Zuflucht finden sollen, sagte das
Führungsmitglied der Organisation der Landlosen Brasiliens, Joao Pedro
Stédile.
Das Forum wurde 2001 als Gegengewicht zum Weltwirtschaftsforum in Davos in
der Schweiz ins Leben gerufen. Für das diesjährige fünftägige Treffen
rechnen die Veranstalter mit 20'000 Teilnehmern. Neben Vertretern von
Nichtregierungsorganisationen, Kirchen und Gewerkschaften werden auch
Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva und seine Amtskollegen aus
Venezuela und Bolivien, Hugo Chávez und Evo Morales, zu Kurzbesuchen
erwartet. Die Schweiz entsendet dieses Jahr keine offizielle Delegation an
das Treffen.
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