Zürcher Pfarrer entschuldigt sich für Verhalten gegenüber Kirchenpflege
SCHWEIZ
Der Gemeindepfarrer von Dällikon-Dänikon erteilte Anfang Februar seiner
Frau das Wort während eines Gottesdienstes. Diese erhob dann schwere, nicht
den Tatsachen entsprechende Vorwürfe gegen die Kirchenpflege. Der Pfarrer
hat sich nun entschuldigt. Der Zürcher Kirchenrat verzichtet auf weitere
Massnahmen, ordnete jedoch ein Coaching an, wie er in einer Mitteilung
schreibt.
RNA
Anfang Februar hatte die Ehefrau des Pfarrers der Kirchgemeinde
Dällikon-Dänikon ZH im Gottesdienst Vorwürfe gegen die Kirchenpflege und
deren Präsidenten erhoben, wie die reformierte Zürcher Landeskirche in
einer Mitteilung vom 18. März schreibt. Die Frau habe unter anderem gesagt,
die Behörde würde ein Abwahlverfahren gegen ihren Mann anstreben. Die
Kirchenpflege stellte umgehend klar, dass dies nicht den Tatsachen
entspreche. Zugleich bestätigte sie Probleme in der Zusammenarbeit zwischen
Pfarrer und Kirchenpflege.
In der Folge dieses Vorfalls hätten der Kirchenrat und die
Bezirkskirchenpflege mit der Kirchenpflege und dem Pfarrer eine Reihe von
Gesprächen geführt, wie es weiter heisst. Darin sei es einerseits um die
Frage des Missbrauchs des Gottesdienstes und anderseits um die Prüfung der
Zusammenarbeitssituation in der Kirchgemeinde Dällikon-Dänikon gegangen.
Die Gespräche und Abklärungen ergaben, dass der für den Gottesdienst
verantwortliche Pfarrer seiner Frau das Wort nicht hätte erteilen dürfen.
Der Pfarrer habe sich in der Zwischenzeit bei der Kirchenpflege und
insbesondere bei deren Präsidenten für sein Verhalten entschuldigt. Er habe
insbesondere um Entschuldigung dafür gebeten, «dass auf dem Hintergrund
existenzieller Sorgen und Ängste subjektive Empfindungen und Wahrnehmungen
ohne sorgfältige Klärung als Tatsachen in den Raum gestellt wurden». Dieses
Missachten der Sorgfaltspflicht habe die Kirchenpflege und namentlich deren
Präsidenten in hohem Masse belastet und verletzt.
Aufgrund dieser Entschuldigung verzichtet der Kirchenrat auf ein weiteres
Verfahren. Er hat dem Pfarrer gegenüber jedoch ein Coaching angeordnet, das
dessen berufliche Situation unterstützen soll. Zudem wird die
Bezirkskirchenpflege Dielsdorf ersucht, im Blick auf eine Verbesserung der
Zusammenarbeitssituation zwischen Pfarrer und Kirchenpflege geeignete
Massnahmen zu prüfen.
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