Schweizer Priester gesteht sexuellen Missbrauch
SCHWEIZ
Ein Pfarr-Administrator aus dem Kanton Schwyz hat gestanden, sich in den
1970er-Jahren an mindestens einem Minderjährigen sexuell vergangen zu
haben. Der Fall steht im Zusammenhang mit Missbrauchsfällen, die in der
vergangenen Woche in Vorarlberg bekannt wurden.
RNA/sda
Das Bistum Chur ist am 15. März per E-Mail von einem Opfer des heute
69-jährigen Paters kontaktiert worden, wie das Bistum am 17. März
mitteilte. Das Opfer bezichtigt den Schweizer, im österreichischen
Vorarlberg in Mehrerau bei Bregenz und im deutschen Birnau mehrere
Ministranten missbraucht zu haben.
Nachdem das Bistum den seit 1992 in einer Schwyzer Gemeinde als
Pfarr-Administrator tätigen Mann mit den Vorwürfen konfrontiert hatte, gab
der Mann mindestens einen Übergriff zu, wie Bischofsvikar Christoph Casetti
zur Nachrichtenagentur SDA sagte. Der Pater demissionierte nach seinem
Geständnis sofort. Auf Empfehlung seines Abtes und des Churer Bischofs
Vitus Huonder zeigte sich der Priester zudem bei der Polizei in Bregenz an.
Das Bistum ist laut Casetti nur bedingt für den Fall zuständig, da der
Priester Mitglied des Klosters Mehrerau ist und nach seiner Demission in
keinem Verhältnis mehr zu Chur steht. Man warte jetzt ab, ob sich
allfällige Opfer aus der Schweiz melden. Anzeige wegen Missbrauchs hatte
das Bistum allerdings vor rund zwei Wochen gegen einen anderen Mann
erstattet. Es handelt sich laut Casetti um eine in der Seelsorge tätige
Person, die dem Bistum Chur angehört. Die Staatsanwaltschaft hat
Ermittlungen aufgenommen.
Das Geständnis des Paters bringt ihn mit einem Missbrauchs-Skandal
dramatischen Ausmasses in Verbindung, der im Verlauf der letzten Woche in
Vorarlberg bekannt wurde. Bis Sonntag erstatteten 27 Personen Anzeige, wie
das Vorarlberger Kriminalamt am Montag mitteilte.
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