Türkei: Kirchen setzen sich für religiöse Minderheiten ein
WELT
Eine internationale ökumenische Delegation hat der Türkei einen Besuch
abgestattet und die Behörden des Landes ermutigt, die Lage religiöser
Minderheiten zu verbessern. Die freie Ausübung der Religion, der
Rechtsstatus der Kirchen und damit verbundene Eigentumsfragen sowie das
Recht auf religiöse Erziehung standen laut Medienmitteilung vom Mittwoch
auf der Agenda der Delegation, der Delegierte des Ökumenischen Rates der
Kirchen (ÖRK) und der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) angehörten
RNA/comm.
Laut dem Jahresbericht des US-amerikanischen Außenministeriums zur
internationalen Religionsfreiheit lässt sich «eine erhebliche Missachtung
der Religionsfreiheit in der Türkei» feststellen. Der
Menschenrechtskommissar des Europarates hat auf Verletzungen der
kulturellen und Eigentumsrechte von Minderheiten hingewiesen. Und in einem
Bericht der Türkischen Stiftung für wirtschaftliche und soziale Studien
wurde anerkannt, dass das Land «die Eigentumsrechte von Minderheiten nicht
achtet».
Die fünfköpfige Delegation prach mit dem stellvertretenden
Ministerpräsidenten Bülent Arinc, mit Vertretern des Präsidiums für
Religionsangelegenheiten, der höchsten islamischen Behörde des Landes, und
mit dem Präsidenten des Komitees für Volksbildung, Kultur, Jugend und Sport
der Grossen Nationalversammlung der Türkei über deren Verpflichtung, allen
religiösen Minderheiten des Landes ihr Recht auf Religionsfreiheit
zuzugestehen. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, welch aktiven Beitrag
Kirchen und internationale ökumenische Organisationen zur Aufnahme des
Landes in die Europäische Union leisten könnten.
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