Outdoor-Unternehmen mit hohem Sozialstandard
SCHWEIZ
Die Überzeugungsarbeit der Erklärung von Bern (EvB) und Clean Clothes
Campaign (CCC) trägt Früchte: Die Outdoor-Markenfirma Jack Wolfskin und der
Outdoor-Händler Transa sind Anfang Juli der Fair Wear Foundation
beigetreten. Die beiden Unternehmen verpflichten sich damit dem weitest
gehenden Sozialstandard der Textilbranche. Das neue Outdoor-Firmenranking
von EvB/CCC geht am 1. November online.
RNA/comm.
Vor knapp einem Jahr haben EvB und CCC die erste Firmenbewertung von
Outdoor-Spezialisten durchgeführt. Dabei wurden laut Medienmitteilung vom
Donnerstag 16 international tätige Firmen sowie 13 KMU unter die Lupe
genommen. Rund die Hälfte der grossen Outdoor-Produzenten sei damals nicht
bereit gewesen, Auskunft zu ihrem sozialen Engagement zu geben.
Umso erfreulicher ist laut Erklärung von Bern der am 1. Juli vollzogene
Beitritt des deutschen Outdoor-Konzerns Jack Wolfskin zur Fair Wear
Foundation (FWF). Nach Mammut und Odlo verpflichte sich damit bereits ein
dritter grosser Outdoor-Player zur Einhaltung umfassender Sozialstandards
in seiner Konfektionierung. Mit Transa habe zum selben Zeitpunkt auch der
grösste Schweizer Outdoor-Detailhändler nachgezogen.
FWF-Mitglieder unterschreiben einen verbindlichen Verhaltenskodex, der
eine der CCC-Kernforderungen beinhaltet: die Bezahlung eines
existenzsichernden Lohns für alle Arbeiterinnen in den Produktionsstätten.
Zudem werden die Bemühungen der Mitgliedsfirmen von unabhängiger Seite
verifiziert. Dazu gehört nebst Stichproben in den Fabriken vor Ort auch ein
jährliches Managementsystem-Audit, bei dem untersucht wird, inwiefern sich
interne Abläufe der Einkaufs- und Geschäftspolitik auf die
Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken auswirken. Drittes Element der
Verifizierung ist ein Beschwerde-Mechanismus für ungerecht behandelte
Arbeiterinnen. Dank diesem Dreischritt ist die FWF-Mitgliedschaft laut
Medienmitteilung heute der umfassendste Sozialstandard in der
Bekleidungsindustrie.
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