Tag der Menschenrechte: Minarett-Verbot und Libyen-Geiseln beschäftigten
Schweizer
SCHWEIZ
Der internationale Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ist von zwei
Themen dominiert worden. Tausende bekundeten am Donnerstag ihre Solidarität
mit den Libyen-Geiseln und anderen, in der ganzen Welt zu Unrecht
Inhaftierten. Gleichzeitig gab es Kundgebungen gegen das Minarett-Verbot.
RNA/sda
Für den frühen Abend kündigten verschiedene Organisatoren unter anderem in
Altdorf, Zürich, Luzern, Bern und St. Gallen Mahnwachen an. Beim
Bürkliplatz in Zürich nahmen rund 200 Personen an einer Kundgebung für mehr
Toleranz und mehr Respekt vor den Menschenrechten in der Schweiz teil.
Gemäss Organisator Henry Both ging es nach dem Volksentscheid für ein
Minarett-Verbot auch darum, "ein Zeichen der Solidarität mit Minderheiten,
vor allem mit der muslimischen Bevölkerung" ins Ausland zu senden.
In Bern gingen ebenfalls gegen 200 Personen auf den Waisenhausplatz.
Organisator Simon Enzler sagte, nach dem Minarett-Verbot herrsche in der
Schweiz eine Stimmung, die Grund gebe, sich Sorgen um die Menschenrechte zu
machen.
Ebenfalls eine grosse Solidaritätswelle rollte für die beiden in Libyen
festgehaltenen Schweizer Geschäftsleute. Die Menschenrechtsorganisation
Amnesty International Schweiz konnte Tausende zu Solidaritätsbekundungen
mobilisieren.
Bis am Donnerstag sind im Internet 9270 virtuelle Kerzen angezündet
worden. Minütlich kämen neue dazu, teilte Amnesty International Schweiz
mit. Zudem hätten Max Göldi und Rachid Hamdani über den Nachrichtendienst
Twitter mehr als 4500 persönliche Grussbotschaften erhalten. Weiter sind
über 50'000 Solidaritätspostkarten im Umlauf, wie der Amnesty-Sprecher
sagte. Und 25'000 Karten seien bereits auf dem Weg nach Tripolis.
Show replies by date