Alliance Sud fordert: Leuthard soll Doha-Runde abbrechen
SCHWEIZ/WELT
Die Doha-Runde wird entgegen früherer Ankündigungen offiziell Thema der 7.
Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) sein, die vom 30.
November bis 2. Dezember in Genf stattfindet. Alliance Sud ruft
Handelsministerin Doris Leuthard auf, sich für einen Abbruch dieser
Verhandlungsrunde und für eine neue WTO-Agenda einzusetzen, die sich mit
aktuellen Problemen wie dem Klimawandel oder der Hungerkrise beschäftigt.
RNA
Nach Ansicht von Alliance Sud, der entwicklungspolitischen
Arbeitsgemeinschaft der Hilfswerke Swissaid, Fastenopfer, Brot für alle,
Helvetas, Caritas und Heks, bringe ein Abschluss der Doha-Runde auf Basis
der gegenwärtigen Vorschläge den Entwicklungsländern mehr Schaden als
Nutzen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. «Mit Entwicklung hat die
einst als Entwicklungsrunde konzipierte Doha-Runde bloss noch den Namen
gemeinsam», sagt Alliance Sud-Handelsspezialistin Isolda Agazzi.
Alliance Sud fordert die Schweizer Handelsministerin deshalb auf, sich in
Genf für einen Abbruch stark zu machen. Stattdessen solle sich die Schweiz
für eine Post-Doha-Agenda einsetzen. Thema dieser Agenda müssten die
handelspolitischen Beiträge zur Lösung aktueller Probleme wie die Klima-
oder die Hungerkrise sein. Die WTO sei hier «Teil des Problems wie der
Lösung», so Isolda Agazzi. Gleichzeitig müssten die Strukturen und die
Funktionsweise der WTO grundlegend reformiert, demokratisiert und stärker
auf die Bedürfnisse der Entwicklungsländer ausgerichtet werden.
Show replies by date