Thurgauer Synode verärgert über Gesangbuchverein
SCHWEIZ
Die Synode der Evangelische Landeskirche Thurgau sistiert den
Jahresbeitrag an den Gesangbuchverein. Der Kirchenrat hält Kritik an der
Ausrichtung von Heks und Mission 21 teils für berechtigt.
RNA/comm.
Zahlreiche Votanten, vor allem aus der Pfarrerschaft, brachten ihre
wachsende Ungeduld über das nunmehr zehnjährige Verzögern von geplantem
Begleitmaterial als Hilfsmittel zum Kirchengesangbuch zum Ausdruck. Sie
forderten ein deutliches Zeichen gegen die unzuverlässige Arbeit des
zuständigen Verlags. Mit 63 zu 35 Stimmen folgte die Synode dem Antrag von
Pfarrer Hansruedi Vetsch aus Frauenfeld, wonach 2010 der Thurgauer
Jahresbeitrag an den Gesangbuchverein in Höhe von 9300 Franken zu sistieren
und in einem Jahr erneut darüber zu befinden sei. Die Befürworter erhoffen
sich damit deutliche Signalwirkung.
Thomas Pfister, Amriswil, zeigt sich befriedigt von der Antwort des
Kirchenrats auf seine Interpellation bezüglich der öffentlichen Kritik am
Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz (Heks) und an Mission 21.
Der Kirchenrat hält fest, dass er die Kritik an der Ausrichtung von Heksund
Mission 21 in einzelnen Punkten teile. Dem HEKS gegenüber habe er zu
verstehen gegeben, dass er sich mehr «Kirchennähe» wünsche. Als wertvoll
erachtet der Kirchenrat das weltweite Netz von Kirchenbeziehungen, das
Mission 21 unterhält. Dass niemand die Diskussion beantragte, deutet
daraufhin, dass die Synode die kirchenrätliche Auffassung teilt.
Nach dem Umbau vom «Fehrenhaus», dem künftigen Haus der Erwachsenenbildung
der Evangelische Landeskirche Thurgau, wird die kirchliche
Erwachsenenbildung gesamthaft in der Kartause Ittingen untergebracht. Der
erneuerte und den aktuellen Verhältnissen angepasste Kooperationsvertrag
zwischen der Landeskirche und der Stiftung Kartause Ittingen wurde gut
geheissen, die hat einen Investitionskredit von 500’000 Franken genehmigt.
Die verschiedenen Zweige der Erwachsenenbildung sollen nun auch
organisatorisch zusammengeführt werden: Die noch in Weinfelden
untergebrachte Dienststelle für gemeindebezogene Erwachsenenbildung wird
neu der operativen Führung des künftigen tecum-Leiters Pfarrer Thomas
Bachofner übertragen.
Das Budget 2010 rechnet bei einem Aufwand von 4,96 Millionen mit einem
Fehlbetrag von 29’456 Franken, das ist halb so viel wie im Finanzplan
vorgesehen. Der Zentralsteuerfuss wurde seit 2001 gleichbleibend auf 2.5
Prozent festgesetzt. Synodalpräsident Pfarrer Peter Wydler leitete wegen
Ablauf der Amtsperiode seine letzte ordentliche Synode und verabschiedete
sich mit persönlichen Gedanken über den Klimawandel in der Kirche.
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