Adventistensynode gegen «bibeltreue Zucht»
Der Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung der
Siebenten-Tags-Adventisten hat im Rahmen der letzten Samstag zu Ende
gegangenen adventistischen Weltsynode in Atlanta USA eine Stellungnahme zur
Fürsorge und zum Schutz von Kindern beschlossen. Darin heisst es, dass die
Kirche ihre «langjährigen Bemühungen» zum Schutz von Kindern und
Jugendlichen «vor jeglicher Art von Missbrauch und Gewalt sowie auch
sexueller Ausbeutung durch bekannte und fremde Personen» verstärken wolle.
RNA/comm.
Die weltweite Adventisten-Kirchenleitung wendet sich laut Medienmitteilung
gegen «harte Bestrafungen» von Kindern «im Namen einer so genannten
bibeltreuen Zucht und Ordnung». Besser seien «sanftere
Disziplinierungsmassnahmen, bei denen die Kinder durch Nachdenken und aus
den Folgen ihrer Entscheidungen lernen».
Die Adventistenkirche nehme ihre Verantwortung zur Verminderung des
Risikos von Kindesmissbrauch und -misshandlungen im Umfeld ihrer Gemeinden
ernst. Wichtig sei, dass Kirchenleiter und Gemeindemitglieder selbst nach
einem strengen ethischen Verhaltenskodex lebten. Genauso wichtig sei die
Aufklärung über angebrachtes und unangebrachtes Verhalten zwischen Kindern
und Erwachsenen, über die Warnsignale von Missbrauch und Gewalt und über
das konkrete Vorgehen im Fall von nachweislichem oder vermutetem
Missbrauch. Pastoren und Gemeindeleiter werden in der Stellungnahme auf
ihre Verantwortung hingewiesen, Fälle von Kindesmissbrauch den zuständigen
Behörden zu melden. Ausserdem seien der Einsatz von ausgebildeten
Fachkräften und genaue Verhaltensregeln auf allen Ebenen der
Kirchenorganisation notwendig.
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