Zahlreiche Menschen informierten sich über Moscheen und den Islam
SCHWEIZ
Zahlreiche Menschen haben die Gelegenheit genutzt, am Tag der offenen
Moscheen am Samstag muslimische Gebetsräume von innen zu sehen und Fragen
zu stellen.
RNA/sda
Vor allem Praktisches hätten die Gäste wissen wollen, berichtete Hamit
Duran, Sprecher des Verbandes Aargauer Muslime, auf Anfrage.
Erstaunlicherweise hätten die 150 bis 200 Besucher in der Moschee von
Wohlen aber kaum Politisches angesprochen, sagte Duran zur Volksinitiative
für ein Verbot von Minaretten.
Im Kanton Zürich, wo der Tag der offenen Moschee zum vierten Mal
stattfand, öffneten 19 Moscheen ihre Türen. 2008 waren rund 250 Personen
gekommen. Die Vereinigung Islamischer Organisationen in Zürich rechnete
wegen der Abstimmung über die Anti-Minarett-Initiative am 29. November mit
mehr Interessierten. Genaue Zahlen lagen am Samstag nicht vor.
In der Moschee von Genf wurden über 500 Gäste gezählt. "Wir sind
überrascht vom Andrang", sagte ein Vertreter der Veranstalter vor Ort. Die
Besucher wurden durch die Gebetsräume und die Bibliothek geführt. Sie
wurden aber auch zum Nachdenken zu aktuellen Themen eingeladen, nicht nur
über die Anti-Minarett-Initiative. Eine Debatte mit Vertretern mehrerer
Konfessionen über den Islam und den Konfessionsfrieden füllte den Saal.
Mehr als 100 Personen nahmen daran teil.
"Es gab sehr schöne und interessante Begegnungen", zog der hörbar
zufriedene Hisham Maizar, Präsident der Föderation Islamischer
Dachorganisationen der Schweiz (FIDS), gegenüber der SDA Bilanz des
nationalen Tages der offenen Moscheen. Grossen Andrang hätten vor allem
Moscheen verzeichnet, die sich in Städten befinden. Etwas weniger
Interessierte kamen in die Moscheen in der Peripherie.
Für Maizar war der Tag der offenen Moschee wertvoll - und zwar für beide
Seiten. Viele Besucher hätten ihm gesagt, sie hätten etwas versäumt, wären
sie nicht gekommen. Andererseits seien sich auch die Muslime stärker
bewusst geworden, wie wichtig aktive Information über den Islam sei.
Der Tag der offenen Moschee fand in den Kantonen Aargau, beiden Appenzell,
Basel, Bern, Freiburg, Graubünden, Luzern, Schaffhausen, St. Gallen,
Thurgau, Waadt, Zürich und in Liechtenstein statt.
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