Thurgauer Kirchenratspräsident: «Das Pendant zum Islam ist nicht die
Rechtsstaatlichkeit, sondern das Christentum»
SCHWEIZ
Der Kirchenratspräsident der evangelischen Thurgauer Kirche, Wilfried
Bührer, hat an der Mitarbeiterkonferenz am 5. Januar dafür plädiert,
christliches Selbstverständnis vermehrt religiös statt politisch zu
betonen.
RNA
Kirchenratspräsident Wilfried Bührer habe die Frage nach dem christlichen
Selbstverständnis ins Zentrum seiner Ansprache gestellt, wie es in einer
Medienmitteilung der Thurgauer evangelischen Kirche heisst. Westlich
geprägte Menschen empfänden es oft als Stärke, dass ihre
Religionszugehörigkeit durch kein festgelegtes Glaubensverständnis geprägt
sei.
Bührer sieht darin aber eher eine Schwächung des Christentums. Solange man
sich noch als Teil einer selbstverständlichen Mehrheitskultur verstehen
könne, möge es keine Probleme geben. Sollte sich dies ändern, nähmen
Aussenstehende Christen als spezifische Gruppierung wahr. „Wir, die
Christen dieses Landes…“ würde Bührer gern öfter hören. Doch statt Glaube
und Religion würden dem Islam vor allem aus der Aufklärung hervorgegangene
Grundwerte wie Rechtsgleichheit, Meinungsfreiheit, Menschenwürde,
Rechtsstaatlichkeit entgegengesetzt. Dabei wäre das Christentum das Pendant
zum Islam.
Dass Menschen sich bewusst als Christen verstünden, dass sie wüssten, was
das beinhalte und auch darüber reden könnten, für diese Begleitung bedankte
sich der Kirchenratspräsident bei den Thurgauer Pfarrerinnen und Pfarrern.
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