Christen-Gemeinschaft beantragt Anerkennung in Basel-Stadt
SCHWEIZ
Die Basler Gemeinde der Christengemeinschaft hat als erste religiöse
Gruppierung unter der neuen Kantonsverfassung ihre kantonale Anerkennung
beantragt. Vermutlich nach den Sommerferien entscheidet der Grosse Rat über
das Gesuch, wie Radio DRS am Dienstag berichtete.
RNA/kipa
Mit der neuen Kantonsverfassung von Basel-Stadt ist eine kantonale
Anerkennung von Kirchen und Religionsgemeinschaften möglich - in Ergänzung
zur öffentlich-rechtlichen Anerkennung der Landeskirchen.
Die Christengemeinschaft, 1922 als «überkonfessionelle christliche Kirche»
gegründet und stark von der Anthroposophie Rudolf Steiners beeinflusst, ist
seit rund zehn Jahren in Basel präsent. Ihre Pfarrerinnen und Pfarrer haben
nach eigenen Angaben Lehrfreiheit, die Mitglieder Bekenntnisfreiheit. Die
Gemeinschaft finanziert sich laut Internetseite aus freiwilligen
Zuwendungen der Mitglieder und legt Wert auf eine klare Trennung von Kirche
und Staat.
Nach Einschätzung von Kaspar Sutter, Generalsekretär des auch für
Religionsgemeinschaften zuständigen Finanzdepartements, sind die in der
Verfassung festgeschriebenen Kriterien für eine Anerkennung erfüllt. Mit
rund 500 Mitgliedern und 5000 Freunden habe die Basler Christengemeinde
eine gewisse gesellschaftliche Bedeutung, so Sutter gegenüber Radio DRS.
Sie sei bereits länger im Kanton tätig, anerkenne den Religionsfrieden und
die Rechtsordnung und könne klare finanzielle Verhältnisse nachweisen. Auch
könnten Mitglieder jederzeit austreten.
Theologisch handle es sich bei der Christengemeinde um eine sehr offene
Gemeinschaft, äusserte sich die Religionswissenschaftlerin Lilo Roost,
Koordinatorin für Religionsfragen der Abteilung Gleichstellung und
Integration im Basler Präsidialdepartement, gegenüber Radio DRS. Am
interreligiösen Dialog hat sich die Christengemeinschaft laut Roost bislang
nicht beteiligt und dies mit Ressourcenproblemen begründet.
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