SG: Armutsbetroffene und Fachleute kommen an einen Tisch
SCHWEIZ
2010 ist das «Europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer
Ausgrenzung». Weil ein einziges Jahr nicht reicht, engagiert sich die
Arbeitsstelle Diakonie der reformierten St. Galler Kirche seit ihrem
Bestehen gegen Armut und Ausgrenzung. Neustes Projekt der Arbeitsstelle ist
eine «Zukunftswerkstatt für und mit Armutsbetroffenen», wie es in einer
Medienmitteilung vom 24. Juni heisst.
RNA
In der «Zukunftswerkstatt» sollen gemäss Mitteilung die Menschen zu Wort
kommen, welche die Armut selbst erfahren haben. Sie seien die wahren
Expertinnen und Experten, sagt Marlise Schiltknecht, die seit mehr als zehn
Jahren als Diakonie-Beauftragte der St. Galler Kirche Erfahrung mit den
Problemen der Armut und Ausgrenzung hat.
Die Werkstatt finde am 21. September statt. Sie beginne mit einem
Vorbereitungstreffen der Armutserfahrenen, bei dem in Gruppen Ideen und
Vorschläge formuliert und von einem begleitenden Coach aufgezeichnet
werden. Die Vorschläge werden danach Fachleuten der Gemeinden und
Institutionen während eines gemeinsamen Nachtessens vorgetragen und von
diesen entgegengenommen. Die Vorschläge werden später von einer
interdisziplinären Arbeitsgruppe so bearbeitet, dass sie in der weiteren
Arbeit gegen Armut und Ausgrenzung umgesetzt werden können.
Mit dem Treffen an einem grossen Esstisch soll das Wissen beider Seiten
verflochten, gestärkt und gleichzeitig ein breiter Dialog ermöglicht
werden. Für die Diakonie-Beauftragte Marlise Schiltknecht ist das Treffen
im Herbst dann gelungen, wenn die Erfahrungen und Anliegen von
Armutsbetroffenen formuliert und die nächsten Schritte im Kampf gegen Armut
und Ausgrenzung formuliert seien.
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