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17. März 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 17. März 2006 Heilig Im 1. Petrusbrief heisst es: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig. Das ist eine ungewöhnliche Aufforderung. Die wenigsten Christen würden sich selbst als Heilige bezeichnen. Christen sind es doch eher gewöhnt, sich als Sünder zu verstehen. Das ist ein sehr negatives Menschenbild, in dem das eigene Können, die eigene Person und ihr Wollen und Tun gering geschätzt werden. Die Aufforderung: Ihr sollt heilig sein, denn ich (Gott) bin heilig spricht dagegen den göttlichen Kern, das Bild Gottes im Menschen an. Hier werden der unschätzbare Wert und die Freiheit der Person betont. Die Person hat die Macht, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und zu verändern. Heilig zu sein, heisst nach altem Verständnis nicht, moralisch einwandfrei zu leben. Es heisst nicht, ein besserer Mensch zu sein als andere. Wer meint, das sein zu müssen, wird leicht scheinheilig. Heilig heisst zunächst einmal: Tabu, unantastbar, unverletzlich, weil das Leben Gottes Eigentum ist. Und trotzdem ist es nicht egal, wie jemand lebt. Die Freiheit, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, ist da. Und wenn wir diese Freiheit erkennen und annehmen, dann geht vieles, was vorher überhaupt nicht möglich schien. Das heisst nicht, dass alles geht. Dass ein Mensch alles machen und werden kann, was er will. Es gibt auch Grenzen, die da sind, Dinge, die wir nicht verwirklichen können. Trotzdem hat jeder Mensch die Freiheit und die Kraft, sein Leben zu gestalten und etwas Gutes daraus zu machen. Diese Freiheit führt das Wort aus dem 1. Petrusbrief auf Christus zurück, auf die Liebe Christi und die Gnade Gottes. Das Heilig sein, wird nicht verdient, weder durch Leiden noch durch gute Werke. Es wird auch nicht nur Einzelnen verliehen, die dann heilig gesprochen werden. Nein, heilig ist vielmehr der Kern jedes Menschen, sein Leben, seine Würde und seine Freiheit. Das ist es, was Christus in uns sieht, was Christus an uns wahrnimmt und liebt. Und dass auch wir das sehen und lieben und verwirklichen können, dazu verhelfe uns Gottes Geist. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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16. März 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 16. März 2006 Gut geschlafen? Viele Menschen sorgen sich um den Schlaf. So ist eine der häufigsten Fragen am Morgen: Hast du gut geschlafen? In der Tat nach seligem Schlaf erwachen wir ausgeruht, energiegeladen und packen den Tag freudig an. Nach einem schlechten Schlaf beginnt unser Tag eher missmutig oder angespannt. Die Sorge um den Schlaf ist nicht ganz unbegründet. Schon im Psalm 127 lesen wir: Wenn nicht der Herr das Haus baut, baut umsonst, wer daran baut. Wenn nicht der Herr die Stadt bewacht, wacht der Wächter umsonst. Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht, um das Brot der Mühsal zu essen, denn der Herr gibt es den Seinen im Schlaf. (Ps 127,1-2) Dieses Psalmwort hat schon viele verführt, alles auf die leichte Schulter zu nehmen. Aber das ist damit nicht gemeint. Es braucht unsere Anstrengung, unsern Einsatz. Aber wenn wir uns nur auf uns selbst verlassen, kann es auch schief gehen. Nicht alles kommt durch Arbeiten und Leisten zustande. Das Psalmwort lädt uns ein loszulassen, zu überlassen und Gott etwas zuzutrauen. Genau das geschieht im Schlaf. Wir dürfen loslassen, entspannen und regenerieren. Etliches aus dem Tag bewegt sich auf einer tieferen Ebene weiter. Und es kann tatsächlich geschehen, dass nach gutem Schlaf plötzlich die Lösung für ein Problem klar ist. Auch Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es die sogenannte Problemlösung im Schlaf tatsächlich gibt. Probanden wurde ein Problem in Form einer Zahlenreihe vorgesetzt, aus der sie eine Struktur heraussehen sollten. Mehr als doppelt so viele Testpersonen haben, nachdem sie eine Nacht darüber geschlafen haben, eine Lösung gefunden, im Vergleich zu denjenigen, die nicht geschlafen haben. Daher macht es grossen Sinn, wenn wir einander Abends aus ehrlichem Herzen wünschen: Schlaf gut! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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15.03.06
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 15. März 2006 Vertrauen Mit dem Bergkollegen am Seil verbunden verlor ich jeweils vorübergehend meine Schwindelgefühle und meine Ängste. Das gegenseitige Vertrauen, das in der Verbundenheit durch das Seil sicht- und greifbar war, befreite mich vom ängstlichen Blick zurück in die Tiefe und vom unsicheren Vorausschauen. Es ermöglichte mir, mit voller Konzentration beim jeweiligen Griff oder Schritt zu sein, ganz dem Augenblick ergeben. Diese Bergerfahrung hat mir gezeigt: Alles, was mich hindert, ganz in der Gegenwart zu sein, schneidet mich vom tatsächlichen Geschehen ab, schränkt meine Lebendigkeit ein, ja kann sogar mein Leben gefährden. Wie zum Beispiel das um der vermeintlichen Sicherheit willen krampfhafte Festhalten an dem, was bisher war. Und die von der Angst geleiteten Pläne für die Zukunft. Oder das Verharren in unüberprüften Meinungen und Denkmustern. Im Gegensatz dazu setzt das Vertrauen auf den Fluss des Lebens in uns. Es traut uns zu, die Fülle unseres Lebensflusses mit all seinen Strömungen und Möglichkeiten im gegenwärtigen Moment immer wieder neu zur Verfügung zu haben. Vertrauen öffnet uns für die Erfahrung der Gegenwart, wie immer sie auch ist. Es bringt zum Beispiel Unsicherheit und Angst nicht einfach zum Verschwinden. Aber es ermöglicht, uns nicht von ihnen beherrschen zu lassen, sondern mit ihnen weiterzugehen und den nächsten Schritt zu tun. Denn das Vertrauen vermag, die Erfahrung des Augenblicks mit dem Rhythmus und dem Strom unseres gesamten Lebens zu verbinden. Es ermöglicht uns, die Fragen nach dem, wer wir sind und was wir zu tun in der Lage sind, in einen grösseren Sinnzusammenhang zu stellen. In seinem Gedicht Herbst bringt Rainer Maria Rilke diesen Aspekt des Vertrauens in seiner ihm eigenen Art zum Ausdruck: Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an: Es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche Bahnhofkirche toni.zimmermann(a)bahnhofkirche.ch
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14.03.06
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 14. März 2006 Mit fernnahem Blick Mit etwas Abstand sieht manches anders aus. Aus der Distanz betrachtet erhält das Einerlei, das Grau des Alltags wieder etwas Farbe. Ferien oder nur schon ein Tag ausgebrochen aus dem Alltag verändern die Perspektive. Meine Sichtweise wird weiter. Ich vermag leichter zu erkennen, was zusammengehört in meinem Leben, und was für mich wirklich von Bedeutung ist. Ich erhalte einen schärferen, differenzierteren Blick für die Feinheiten und für die Widersprüche in meinem Leben. In der Ferne gewinne ich überraschend eine neue Nähe zu meinem Alltag, zu meinen Menschen, zu mir selbst. Mein Blick verändert sich, wenn ich weg bin. Er sieht vieles neu, mit deutlicheren Konturen und lebendigeren Farben und manches liebevoller. Mit der fernnahen Sichtweise stelle ich fest, dass ich mich dem Alltäglichen nah und entfernt zugleich erlebe, dass mir das allzu gut Bekannte erstaunlich ungewohnt ist. Was mir vertraut war, wirkt wie fremd und entzieht sich mir zum Teil. Ich lasse es los und empfinde Lust, es ganz neu zu entdecken. Und da kann es geschehen, dass das Eigentliche aufleuchtet im Gewöhnlichen. Ich erfahre, dass ich mich im jeweiligen Entfernen vom Alltag nicht verliere, sondern vielmehr eine neue, verlässlichere Bodenhaftung gewinne. Um das Alltägliche loszulassen, muss ich mich nicht immer von ihm entfernen und weggehen. Ich kann mich ihm auch mitten im Alltag entziehen für wenige Minuten oder länger. In der Meditation, im Gebet gewinne ich Distanz und Nähe zugleich zu den Dingen und zu den Fragen und Sorgen des Lebens, zu meinen Nächsten und zu mir selbst. Da kann es geschehen, dass ich mich für Augenblicke ganz im Hier und Jetzt, im Eigentlichen des gewöhnlich Alltäglichen wiederfinde. Da kann es geschehen, dass ich dem Fernnahen wie die Mystiker des Mittelalters Gott auch nannten nahe bin. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche Bahnhofkirche toni.zimmermann(a)bahnhofkirche.ch
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13. März 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 13. März 2006 Tun, was not tut! Denken Sie einen Augenblick darüber nach, was Ihnen einfällt, wenn von Zeichen der Zeit die Rede ist. -Endzeitstimmung in populären Büchern, in Musik und Kunst? Oder die Falten im eigenen Gesicht? Umweltverschmutzung und Naturkatastrophen, wachsende Armut bei vielen und wachsender Reichtum bei wenigen? Berechnungen, wann genau die Welt untergeht? Keine angenehmen Bilder sind das. Zeichen der Zeit scheinen eher auf Bedrohliches, auf Verlust und Verfall hinzuweisen, also nichts, worauf wir uns freuen könnten, was wir von Herzen herbeisehnen. So geht es auch den Jüngern in der Geschichte der Salbung in Bethanien. Sie haben Angst und sind mutlos. Sie befürchten das Scheitern ihrer Mission. Sie vertrauen nicht mehr in die eigene Befähigung, Gerechtigkeit und Frieden hier und heute zum Durchbruch zu verhelfen. Da muss erst eine kommen, die die bestehende Ordnung auf den Kopf stellt und den lebendigen Jesus durch den Tod zur Auferstehung salbt. Eine Frau, die tut, was sonst die Männer Israels Propheten und Priester tun, einen König salben, dessen Königreich sehr wohl auch schon von dieser Welt sein kann. Da muss erst eine kommen und das Königreich Gottes herbeisalben! An sie und ihre Tat sollen wir uns erinnern, sonst haben wir die Frohe Botschaft nicht richtig verstanden. Mit Erinnern ist aber kein nostalgischer Vorgang des folgenlosen Gedenkens gemeint. Erinnern heisst, Botschaft und Handeln der Frau im eigenen Leben auferstehen lassen. Die salbende Frau tut, was not tut. Was heisst es für uns, zu tun, was not tut? Die salbende Frau ist verschwenderisch. Wir sollen doch nicht verschwenderisch sein? Oder doch? Mit was können wir verschwenderisch sein? Die salbende Frau ist mutig. Wie gehen wir mit Widerständen um? Was machen wir, wenn uns jemand kritisiert, anfragt? Wo bekommen wir Unterstützung? Wo geben wir einander Unterstützung? Die salbende Frau nimmt ihre Hoffnung ernst und eine Zukunft der Gerechtigkeit Gottes vorweg. Wo bringen wir in unseren Beziehungen, in unserem Leben zum Ausdruck, dass wir Töchter und Söhne Gottes sind und der Real-Vision vom Reich Gottes verantwortlich? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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10. März 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 10. März 2006 Auch ungelebtes Leben geht zu Ende Wenn ich einmal pensioniert bin, dann... - Ja, wenn ich dann Ferien habe... Wer kennt sie nicht, solche und ähnliche Sätze von uns oder andern ausgesprochen. Da muss etwas, das uns eigentlich wichtig ist, warten bis es vielleicht einmal Zeit gibt. Da werden Dinge, die in unserem Leben Gestalt annehmen möchten, auf später verlegt. Träume, die geträumt werden, werden nie umgesetzt. Wünsche und Bedürfnisse, die sich von innen heraus drängen, werden abgewürgt und hinausgeschoben. Man lebt im Alltag einfach so dahin. Und irgendwann vielleicht steht dann die Frage im Raum: Habe ich überhaupt gelebt? Ja, auch ungelebtes, hinaus geschobenes Leben geht zu Ende. Erich Fried hat das in einem Gedicht treffend ausgedrückt: Auch ungelebtes Lebengeht zu Ende. Zwar vielleicht langsamer,wie eine Batterie in einer Taschenlampe, die keiner benützt. Aber das hilft nicht viel: Wenn man (sagen wir mal) diese Taschenlampe nach so und so vielen Jahren anknipsen will, kommt kein Atemzug Licht mehr heraus und wenn du sie aufmachst, findest du nur deine Knochen. Und falls du Pech hast, auch diese schon ganz zerfressen. Da hättest du genauso gut leuchten können. Die biblische Botschaft weist in die gleiche Richtung. Jesus verkündet: Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben! (Joh 10,10) Gemeint ist ein Leben, das sich nicht versteckt und nicht spart, ein gelebtes Leben mit den verschiedensten Schattierungen und ein Leben, das seine Erfüllung letztlich von Gott her erhält. Dieses Leben in Fülle das wünsche ich uns allen! © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche Weg-Wort vom © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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9.Februar 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 9.Februar 2006 Die vierte Jahreszeit des Lebens Die Losung für heute der Herrenhuter Brüdergemeine ist ein Gebet in Psalm 71. Da betet ein älterer Mensch zu Gott: Verwirf mich nicht, wenn ich alt bin, verlass mich nicht, wenn meine Kräfte schwinden. Diese Sorge des Psalmbeters beschäftigt viele Menschen im Alter, aber nicht nur Menschen im Alter auch jüngere machen sich Sorgen übers Älterwerden. Nichts fürchtet unsere Gesellschaft so wie das Alter und das Älterwerden. Dabei hat auch dieser Lebensabschnitt viel zu bieten. Es ist nicht selbstverständlich, dass einer gerne älter wird, ich weiss. Die Kräfte nehmen ab, die Sinne werden müde, die täglichen Dinge machen Mühe. Und dennoch sage ich: Altwerden ist die vierte Jahreszeit des Lebens. Ich möchte sie kennenlernen, schreibt Jörg Zink. Jede Lebensphase hat seine Schönheiten, und dies sollen wir wahrnehmen und auch geniessen, auch wenn wir genau wissen, dass kein Zeitabschnitt unseres Lebens wiederkehrt. Und gerade beim Älterwerden wird uns das bewusst. Es ist deshalb sehr hilfreich, wenn Menschen sich gegenseitig Mut machen und einander helfen in dieser Lebenszeit das Schöne zu geniessen. Das Älterwerden hat auch seine besondere Verheisssung. So macht uns der Prophet Jesaia Mut, wenn er Gott sagen lässt. Ich bleibe derselbe, so alt ihr auch werdet, bis ihr grau werdet, will ich euch tragen. Ich habe es getan und ich werde euch weiterhin tragen, ich werde euch schleppen und retten. Und Jochen Kleppers Lied vom Alter lautet so Ja ich will euch tragen / bis zum Alter hin Und ihr sollt einst sagen, / dass ich gnädig bin Ihr sollt nicht ergrauen,/ ohne dass ichs weiss, müsste dem Vater trauen, / Kinder sein als Greis Lasst nun euer Fragen, / Hilfe ist genug. Ja, ich will euch tragen, / wie ich immer trug. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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8. März 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 8. März 2006 Glaubwürdig leben Wir brauchen keine Lehrmeister, sondern Vorbilder: Menschen, die uns beeindrucken und überzeugen: weil sie glaubwürdig sind, weil sie wegweisend sind, weil sie die biblischen Vorgaben für die heutige Welt erklären und in die Tat umsetzen. Und das können durchaus sehr unterschiedliche Vorbilder sein, die auch unterschiedliche Meinungen vertreten und unterschiedliche Wege gehen. Es gibt ernsthafte Christen, die den Dienst mit der Waffe ablehnen und andere, die aus Überzeugung bei den Soldaten sind. Es gibt unterschiedliche Positionen zu den Fragen der Schwangerschaftsverhütung und der künstlichen Befruchtung. Es gibt unterschiedliche Ansichten zu der Frage des Schwangerschaftsabbruchs. Es gibt unterschiedliche Ansichten zu der Frage der Homosexualität. Selbst bei der Auslegung der Bibel gibt es verschiedene Auffassungen. Damit aber kann ein reifer Glaube umgehen. Für ihn ist wichtig, dass jeder seine Überzeugung glaubwürdig vertritt in Worten und Taten. Vorbilder sind wichtig. Aber sie können uns nicht abnehmen, uns selbst eine Meinung zu bilden und unseren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Wir haben das Priestertum aller Gläubigen. Jede und jeder soll seine Glaubenseinsicht vertreten vor Gott und vor den Menschen. Wir sollen selbst glaubwürdig sein und können uns nicht darauf zurück ziehen, dass irgendwelche auserwählte Männer und Frauen an unserer Stelle glaubwürdig sind. Dabei wird uns vieles auch nicht gelingen. Aber denken wir daran: Glaubwürdigkeit entscheidet sich vor allem daran, wie wir mit unseren Fehlern, unseren Schwächen und unserem Versagen umgehen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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7. März 2006
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Weg-Wort vom 7. März 2006 Spiritualität und Engagement Es ist ein Skandal, dass in unserem Land, so macht es eine Caritas-Studie deutlich, eine Million Menschen leben, die maximal 2'300.- Fr. im Monat verdienen. Und rund die Hälfte von ihnen ist von unseren staatlichen Sozialeinrichtungen abhängig. Daneben haben wir im vergangenen Jahr von Managerlöhnen und von Gewinnzulagen gehört, bei denen uns das Hören und Staunen vergangen ist. Das ist nicht gerecht! Glaube, Gottesdienst und Gerechtigkeit gehören zusammen. Das Eine geht nicht ohne das Andere. Menschen, die sich zu den Gläubigen zählen und Gottesdienste feiern und die konkrete Ungerechtigkeit, das Unrecht vor der eigenen Türe nicht sehen, denen ruft der Prophet Amos im Alten Testament zu: Ich kann das Geplärr eurer Lieder nicht ertragen. Lass mich in Ruhe mit dem Lärm deiner Lieder! Der Prophet Amos kritisiert, dass Glaube und Gottesdienst nicht im Einklang mit Recht und Gerechtigkeit stehen. Für ihn ist das Eine nicht ohne das Andere zu haben. Für unsere Million wirklich armer Menschen im eigenen Land, so wie für die noch viel ärmeren in anderen Ländern zu beten, ist überhaupt nicht in Frage zu stellen. Für sie und mit ihnen etwas zu tun, das muss die Folge des Gebetes, des Glaubens, der Fürbitte sein! Armut kann den Ausschluss von Rechten zur Folge haben. Für Gerechtigkeit einzutreten heisst deshalb, die Spirale der Armut zu durchbrechen, Menschen zu unterstützen, dass sie ihre Rechte wahrnehmen können, nach Gerechtigkeitslücken zu suchen und Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen. Die Verbindung von Gottesdienst und religiösem Handeln, von Spiritualität und Engagement, von In-Sich-Gehen und Sich-Einmischen im Sinne Gottes für die Benachteiligten und Entrechteten ist unsere ureigene Aufgabe als Christen und Kirchen. © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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6. März 2006
by wegwort@mailman.datenpark.ch
Weg-Wort vom 6. März 2006 Verdanktes Leben Wenn wir einen Blick auf Frauengestalten des Alten Testamentes werfen, fällt uns auf, dass immer wieder von der Unfruchtbarkeit von Frauen die Rede ist: Sara, Rebekka, Rachel, die Mutter des Simson, Hanna, Elisabeth. Es ist seltsam, dass sich dieser Gedanke wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte Israels zieht. Alle diese Frauen werden Mütter durch ein wunderbares Eingreifen Gottes. Dabei scheint es, dass die Bibel die Unfruchtbarkeit nicht als einen Makel herausstellen will. Sie möchte das Volk Israel vielmehr hinweisen auf die ungeahnten Möglichkeiten Gottes. Gott möchte sein Volk dahin bringen, dass es versteht, dass nicht Menschenmacht Leben schaffen kann, sondern dass Gott der eigentliche Schöpfer des Lebens ist, dass Israel das, was es ist, Gott verdankt. Die Israeliten sollen sich als Kinder Gottes verstehen. Uns Menschen fällt es immer wieder schwer, uns selber und unser ganzes Leben, dem lebendigen Gott als dem tiefsten Geheimnis unseres Lebens zu verdanken. Wahrscheinlich fällt es uns deshalb so schwer, weil wir fast alles im Leben selbstverständlich nehmen. Nur zu leicht übersehen wir, dass sich gerade die scheinbaren Selbstverständlichkeiten unseres Lebens gar nicht so von selbst verstehen. Versteht es sich von selbst, dass wir heute Morgen zu einem neuen Tag und einer neuen Woche erwacht sind? Ist es selbstverständlich, dass wir mit Augen und Ohren die Welt um uns herum wahrnehmen können? Und versteht es sich wirklich von selbst, dass Menschen uns lieben und sich uns zusprechen? Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch meint in einer Tagebuchnotiz, keine Instanz und keine Behörde verlange von uns jährlich wie das Finanzamt eine Liste der Dankbarkeiten. Dennoch spielt Frisch mit diesem originellen Gedanken und stellt für sein persönliches Leben eine lange Liste zusammen, auf welcher er vermerkt, wofür er danken möchte, würde von ihm binnen einer Woche eine solche Liste der Dankbarkeiten abverlangt. Die Liste der persönlichen Dankbarkeiten von Frisch braucht uns nicht zu interessieren. Was uns hingegen interessieren sollte, ist sein Einfall: Wie wäre es, wenn jeder und jede von uns für sich in einer Zeit der Stille und Besinnung eine solche Liste der Dankbarkeiten aufstellen würde? © Bahnhofkirche Hauptbahnhof Zürich Seelsorger: Roman Angst, Toni Zimmermann In Teilzeit: Sr. Anna Affolter, Sr. Zoe Maria Isenring, Hans-Ruedi Rüfenacht Evangelisch-reformierte und Römisch-katholische Kirche
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